1820 stand „Kabale und Liebe“ auch auf dem Spielplan des Hauses am Rathausplatz, das damals als Bürgertheater gegründet wurde. Heuer, 200 Jahre später, bringt Marie Rötzer Schillers Klassiker wieder auf die Bühne des nunmehrigen Landestheaters. „Weltbürger*innen Theater“ möchte die künstlerische Leiterin in der Jubiläumssaison zeigen. Dazu zählen weitere Klassikern wie Shakespeares „Othello“ in der Inszenierung von Rikki Henry: „Das Stück war schon lange vor der Black Lives Matter-Bewegung auf dem Programm, erfährt aber trauriger weise wieder Aktualität“, so Rötzer.
Los geht’s am Freitag, 18. September
„Die Schule der Frauen“ von Molières eröffnet am Freitag, 18. September, die Saison. Ruth Brauer-Kvam inszeniert. „Es wird bunt, es wird laut, es wird natürlich feministisch, und es wird lustig“, freut sich die Universalkünstlerin über die Begeisterung der Kollegen nach der ersten Probewoche.
Aus der letzten Saison
„Wir freuen uns sehr, bald wieder vor Publikum spielen zu dürfen“, sagt auch Marie Rötzer. Denn seit Mitte März war das Theater geschlossen. Der Spielbetrieb verlagerte in die digitale Welt, mit Streamings vergangener Produktionen oder mit Diskussionen.
Die coronabedingt abgesagten Aufführungen werden im Herbst nachgeholt, etwa Felix Hafners Inszenierung von „Bekenntnisse des Hochstaplers Felix Krull“ nach Thomas Mann und Miroslav Krlezas „Christoph Kolumbus“ in der Regie von Rene Medvesek. wurden auf September bzw. Oktober verschoben.
Gastspiele und Lesungen
Wenn die Grenzen offen sind, ist im Dezember das Schauspielhaus Zürich mit Goethes „Faust“ zu Gast. Das Schauspielhaus Köln kommt mit Daniel Kehlmanns „Die Reise der Verlorenen“.
Auch Lesungen stehen auf dem Programm: Barbara Petritsch und Nikolaus Habjan bringen Werner Schwabs „Die Präsidentinnen“ und Ursula Strauss Stefan Zweigs „Brief einer Unbekannten“.
Theater für Kinder und Jugendliche
Das Klassenzimmertheater kommt heuer mit einer Gandhi-Biographie in die Schulen. Und für die jüngsten Theaterbesucher stehen Mira Lobes „Das Städtchen Drumherum“ “ und Otfried Preußlers „Das kleine Gespenst“ auf dem Programm.
Erfolgreiche Bilanz, neue Maßnahmen
„2019 hatte das Landestheater die höchsten Erlöse seit seinem Bestehen. ‚Am Königsweg‘, ‚Hamlet‘ und ‚Der Parasit‘ haben alle Erwartungen übertroffen“, zog Geschäftsführerin Olivia Khalil eine positive Bilanz des vergangenen Kalenderjahres. In der kommenden Saison sollen die Kartenpreise trotz des pandemischen Shutdowns nicht angehoben werden. Die Corona-Regeln erfordern allerdings spezielle Maßnahmen. So können Sitzplätze derzeit nur reserviert werden, erst zwei Wochen vor der Vorstellung werden die Karten online oder postalisch verschickt.