Die neue Wechselausstellung widmet sich dem Fotografen Kurt Bardos und seiner Familie. Ihre Geschichte, geprägt von der Shoah, der kommunistischen Diktatur und mehreren Migrationen, wird aus der Perspektive seiner Schwester Ilse erzählt. Martha Keil, Kuratorin der Ausstellung und wissenschaftliche Leiterin des Hauses, stellt Kurt Bardos‘ künstlerische Fotos den Familienerinnerungen gegenüber.
Kurt Bardos wurde 1914 in Brünn in eine altösterreichisch-bürgerliche jüdische Familie geboren. Er studierte Medizin, doch galt seine wahre Berufung der Fotografie. Im Dezember 1941 wurde die gesamte Familie nach Theresienstadt verbracht, Kurt und seine Frau Zdenka wurden 1944 weiter nach Auschwitz deportiert. Dort verliert sich seine Spur.
„Seine Fotos, die auf beinahe wundersame Weise wiedergefunden wurden, zeigen, wie kreativ Bardos die Stilmittel der Neuen Sachlichkeit für sich interpretierte und in seine präzis komponierten Bilder übersetzte“, beschreibt Martha Keil das Werk von Kurt Bardos. „Neben den Fotos und Videointerviews mit Familienmitgliedern werden auch einige Objekte aus dem Familienbesitz zu sehen sein, die trotz der Brüche und Ortswechsel noch heute erhalten sind.“
Susanne Eiselt, die Nichte des Fotografen, erklärt: „Die Fotos von Kurt Bardos drücken viel mehr aus als nur die Geschichte unserer Familie. Sie sind Kunstwerke, und Kunstwerke gehören auch der Öffentlichkeit präsentiert.“
Die Ausstellung steht im Zeichen des Jahresschwerpunktes „Erinnern für die Zukunft“ des Landes Niederösterreich. Nähere Infos unter www.ehemalige-synagoge.at.