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Modisten-Meisterin Anna Öckher vor Regalen voll mit bunten Hüten in ihrem St. Pöltner Geschäft. Foto: Althea Müller
Tausende Hüte für Damen und Herren präsentiert Modisten-Meisterin Anna Öckher in ihrem Hut-Universum in der St. Pöltner Innenstadt. Foto: Althea Müller
Modisten-Meisterin Anna Öckher vor Regalen voll mit bunten Hüten in ihrem St. Pöltner Geschäft. Foto: Althea Müller
Das historische Hut-Fachgeschäft Anton Öckher ist aus der Fußgängerzone von St. Pölten nicht wegzudenken. Foto: Werner Sara
Modisten-Meisterin Anna Öckher vor Regalen voll mit bunten Hüten in ihrem St. Pöltner Geschäft. Foto: Althea Müller
Individuelle Hüte - wie etwa Hochzeitshüte - und Garnituren formt und gestaltet Anna Öckher persönlich in ihrer eigenen Hut-Werkstatt im Herzen der St. Pöltner Innenstadt. Foto: Althea Müller
Modisten-Meisterin Anna Öckher vor Regalen voll mit bunten Hüten in ihrem St. Pöltner Geschäft. Foto: Althea Müller
Das Hutgeschäft Öckher ist ein Paradies der Hüte, Kappen, Mützen, Schals und mehr. Foto: Althea Müller
Modisten-Meisterin Anna Öckher vor Regalen voll mit bunten Hüten in ihrem St. Pöltner Geschäft. Foto: Althea Müller
Modisten-Meisterin Anna Öckher zeigt ihre Werkstatt mit Regalen voller Holzköpfe, die zum Formen der Hüte benötigt werden. Foto: Althea Müller
Modisten-Meisterin Anna Öckher vor Regalen voll mit bunten Hüten in ihrem St. Pöltner Geschäft. Foto: Althea Müller
Die Kassa im St. Pöltner Hutgeschäft Öckher stammt tatsächlich noch aus dem Jahr 1892. Foto: Werner Sara
Modisten-Meisterin Anna Öckher vor Regalen voll mit bunten Hüten in ihrem St. Pöltner Geschäft. Foto: Althea Müller
Als Fünfjährige gestaltete Anna Öckher ihren ersten eigenen Hut. Bis heute steht er bei ihr im Büro. Foto: Anna Öckher

Mut zum Hut: Anna Öckher im Porträt

Dass sie das familiäre Hut-Universum einmal übernehmen würde, war Anna Öckher schon als Volksschülerin klar. Heute strahlt sie im Geschäft in der St. Pöltner Innenstadt mit ihren farbenfrohen Hüten um die Wette.

Tausende Hüte für Damen und Herren sowie Kappen, Stirnbänder, Mützen, Schals, Handschuhe, Hosenträger und Regenschirme: Wer einmal im Hut-Fachgeschäft Öckher in der St. Pöltner Fußgängerzone gelandet ist, will so schnell nicht mehr raus. Zu groß, bunt und spannend ist die Auswahl. Zwischen der historischen Kassa und den gut gefüllten Regalen begrüßt Anna Öckher alle Besucher:innen mit besonders viel Herz und Freude. "Es macht mir so viel Spaß", erzählt sie im Interview, während sie zwischendurch die in den Laden strömenden Kund:innen berät. "Ich hab' jeden Tag meine Highlights, weil meine Kundinnen und Kunden glücklich und dankbar sind. Es ist ein wunderschöner Beruf - so kreativ und lustig."

Herrin der Hüte mit Herzblut

Anna Öckher führt das Hut-Geschäft in der Sankt Pöltner Kremser Gasse seit 1991 - in der siebten Generation. Gegründet wurde das gut behütete Imperium 1965 von den Großeltern ihres Ur-Ur-Großvaters. "Ich war mir seit der Volksschule sicher, dass ich es einmal übernehmen möchte", erzählt sie, "aber ich wollte nicht unter 20 Jahren damit beginnen. Darum habe ich zuerst eine Ausbildung als Arbeitslehrerin gemacht, für Handarbeiten, Kochen und Bildnerische Erziehung." Erst nach ihrem Abschluss und der Meisterprüfung als Modistin löst sie als 21-jährige ihren Vater ab, der eigentlich als einziger männlicher Öckher wirklich im Laden gestanden hatte - und das auch nur, um quasi den Platz für seine Tochter zu reservieren.

Ladenhüterinnen mit richtig Frauen-Power

"Sonst waren es immer nur die Frauen", erklärt sie, "die Männer waren ja auch oft im Krieg. Meine Omi war bis zu ihrem Lebensende im hohen Alter im Geschäft." Sie selbst liebte es bereits als Kind, den Damen beim Nähen, Verkaufen und Einsortieren zuzusehen. Das war natürlich viel interessanter als Hausübung zu machen. "Den ersten Hut habe ich als Fünfjährige gemacht", lacht sie, "und der steht bis heute bei mir im Büro. Tatsächlich habe ich ihn damals noch geschneidert. Sonst schneidert man einen Damenhut ja nicht, man formt ihn."

Holzkopf, ja bitte: Besuch in der Werkstatt

"Formen" ist ein gutes Stichwort. Im Stock über dem Geschäft wartet die wunderbar stimmungsvolle Hut-Werkstatt: Hier formt Anna Öckher viele Damenhüte selbst, und dazu benötigt werden - Holzköpfe, natürlich! Mit Dampf und Feuchtigkeit wird der Filz auf einem solchen Holzkopf verarbeitet. Als Modisten-Meisterin formt sie ausschließlich Damenhüte. "Wer wiederum Herrenhüte macht, ist ein:e Hutmacher:in", erklärt sie den Unterschied. Hutmacher war etwa ihr Vater. Der wiederum lernte auf seinen Wanderjahren - gerade in Paris, der Stadt der Liebe - einst ein schwedisches Au-pair-Mädchen kennen: Annas Mutter. "Vielleicht mag ich deshalb die Hitze gar nicht", überlegt sie, "mir ist es immer viel lieber, wenn es kühl ist, am besten noch Regen oder auch Schnee dazu - herrlich! Ich liebe auch Norwegen, mein Mann und ich sind oft auf Reisen." Sonst überzeugte Hut-Trägerin, setzt am Nordkap übrigens sogar sie eine Haube auf ...

Ein Hut für jeden Kopf

Im Hut-Fachgeschäft Öckher findet jede:r die richtige Kopfbedeckung. Dabei sind gerade die jungen Menschen sehr unbeschwert, kommen manchmal mit Fotos am Handy und lassen sich beraten - etwa, was Schieberkappen aus den 20er Jahren oder Gatsby-Mützen angeht. Auch ältere Menschen haben kaum Berührungsängste, weil sie schon immer Hüte getragen haben. "Nur das Mittelalter hat oft Ängste", lacht Anna Öckher. Einfach, weil ein Hut natürlich ein Blickfang ist. Das traut sich nicht jede:r.

Wie kann ich mir also Mut zum Hut antrainieren? "Durch Gewohnheit", weiß sie, "einfach dreimal bewusst aufsetzen, dann wird es ganz normal." Grundsätzlich kommen Kund:innen von klein bis groß zu ihr - von zehn bis 100 Jahren also. Einen Menschen, dem kein Hut passen würde, hat sie dabei noch nie getroffen. "Ich schaue mir immer nur die Konturen einer Person an", verrät sie dabei ihren magischen Trick der perfekten Hut-Findung für wirklich jede:n, "ausschlaggebend sind immer die Kopf-Form und die Figur dazu. So finde ich auf den ersten Blick den passenden Hut." Auch individuelle Anfertigungen oder Garnierungen - etwa mit Stoffen vom Braut- oder Ballkleid - sind ihre Spezialität.

Hut-Trends: Sonnenschutz & Streifen

Die Trends im Frühling 2025? Streifen, Tupfen und Jeansstoff! "Mit Hut, Schal oder Kappe können wir jedes Outfit auffrischen", weiß sie. Ein alljährlich wichtiges Thema ist außerdem Hautkrebs: "Immer ab März geht es hier bei vielen meiner Kund:innen um den nötigen Schutz", führt sie ihre Expertise auch in diesem gesundheitlichen Bereich aus, "und hier habe ich zum Beispiel Kappen mit längerem Schirm, wenn die Nase betroffen ist - oder Hüte bei betroffenen Ohrenkanten. Weiters habe ich verschiedene Modelle und Beschaffenheiten für die verschiedenen Stadien: Der verfügbare UV-Schutz geht bei den Stoffen von 20 bis 80 Prozent." Sie berät dazu sehr gerne.

Historische Kassa & neuer Look

Es ist sehr schwer, sich von Anna Öckher zu trennen - zu viele tolle Geschichten aus ihrem Geschäft und ihren Reisen zur weltweit lebenden Familie hat die Modisten-Meisterin und Herrin der Hüte auf Lager. Und so viel Herzblut und Leidenschaft für die eigene Profession ist wirklich ansteckend. Dass die alte massive Kassa bereits von 1892 bis 1925 im Laden stand, wollen wir darum auch noch näher beleuchten: "Die ist mit Kronen und Hellern", erzählt sie und strahlt, "dazwischen hatten wir eine ähnliche mit Schilling und Groschen. Beim Euro war's dann möglich, die originale Kassa wieder aufzustellen. Einfach ölen und staubwischen."

Wer selbst in dieses faszinierende Land der tausend Hüte eintauchen will, findet den Eingang dazu in der Kremser Gasse 31, im Herzen der Innenstadt St. Pölten. Unser Tipp: Mut zum Hut zeigen - und sich beraten lassen. Am liebsten natürlich von Anna Öckher persönlich sowie ihren engagierten Mitarbeiterinnen: Für den perfekten Hut auf den ersten Blick!

Hutfachgeschäft Öckher

Die wertschöpfende Unternehmerstadt 

Um den komplexen Organismus des Wirtschaftsstandortes gesund zu halten, ist konstant an vielen Schrauben zu drehen. Der Masterplan stp*25|50 liefert dazu das „Drehmoment“. (mehr dazu)