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Rathausnadel für Martha Keil

In diesen Tagen feiert das Institut für jüdische Geschichte Österreichs in St. Pölten sein 35-jähriges Jubiläum, dem Martha Keil genauso lange angehört. Nun wurde sie mit der Rathausnadel ausgezeichnet.

2 Personen mit Urkunde (Foto: Vorlaufer)
Im Rahmen eines Festaktes anlässlich 35 Jahre INJOEST verlieh Bürgermeister Matthias Stadler die Ehrennadel des St. Pöltner Rathauses an Martha Keil. (Foto: Vorlaufer)

"Wir wissen von mehr als 1.000 Personen unmittelbar in und um St. Pölten, die zwischen 1938 und 1945 aufgrund ihrer Herkunft bzw. wegen ihres Glaubens verfolgt wurden", hält Bürgermeister Mag. Matthias Stadler fest. Und weiter: "Hunderte jüdische Mitbürger:innen kamen in dieser schrecklichen Zeit in weiterer Folge ums Leben. Wir sind uns der besonderen Bedeutung des jüdischen Erbes in unserer Stadt in hohem Maße bewusst."

Besonders das Institut für jüdische Geschichte Österreichs widmet sich der Aufarbeitung und umfassenden Darstellung der jüdischen Geschichte sowie der Transformation ebendieser ins hier und heute. Es besteht seit 1988 und ist in der ehemaligen Synagoge St. Pölten untergebracht. Seine Aufgabe ist die umfassende Erforschung der Geschichte und Kultur der Juden und Jüdinnen in Österreich vom Mittelalter bis zur Gegenwart.

 

INJOEST Keil Rathausnadel 2Die Renovierung und Adaptierung der Ehemaligen Synagoge St. Pölten in ein modernes Zentrum für Ausstellungen, Kulturveranstaltungen und Geschichtsvermittlung liegt im Zeit- und Finanzplan. In einer gemeinsamen finanziellen Kraftanstrengung von 4,6 Millionen Euro des Nationalfonds der Republik Österreich, des Bundesdenkmalamtes, des Landes Niederösterreich und der Stadt St. Pölten wird das Jugendstil-Juwel von Theodor Schreier und Viktor Postelberg aus dem Jahr 1913 generalsaniert, rollstuhl- und kinderwagengerecht zugänglich gemacht und am 18. April 2024 wiedereröffnet.

Ehrenzeichen für Leiterin

Dr. Martha Keil ist dem Institut seit seiner Gründung vor 35 Jahreneng verbunden. Zunächst als Mitarbeiterin und stellvertretende Direktorin, schließlich ab 2004 in leitender Funktion. "Von zentraler Bedeutung ihres Instituts war und ist die Forschung. Dutzende Forschungsaufgaben und -projekte betreute sie in den vergangenen dreieinhalb Jahrzehnten, immer auch aus dem Antrieb heraus gegen Antisemitismus und Rassismus anzukämpfen und den Opfern der Shoa ihre Würde, aber auch ihre Namen wiederzugeben", hält Bürgermeister Matthias Stadler im Rahmen der Verleihung der Rathausnadel an die wissenschaftliche Leiterin fest. Viele junge Forscherinnen und Forscher sind in dieser Zeit im INJOEST aktiv geworden – die meisten sind dem Institut immer noch eng verbunden, einige gehören bis heute zum fixen Forschungsstammpersonal des Hauses.

Neben der Forschung steht auch die Vermittlung im Zentrum ihres Wirkens – die Gestaltung von Ausstellungen ist hier ebenso zu nennen wie Führungen, Vorträge und Workshops, aber auch die Gestaltung der Homepage des Instituts, die Wissensvermittlung auf höchstem Niveau bietet und gleichzeitig vom Ankämpfen gegen das Vergessen berichtet.

Die gemeinsame Stadt

Die Qualität einer gemeinsamen, weil inklusiven Stadt ist ein Kernziel des Masterplans stp*25|50. (mehr dazu)