Der Anton-Kalcher-Preis würdigt hervorragende Initiativen und Einrichtungen auf sozialem, sozial-karitativem Gebiet beziehungsweise deren Initiatoren und prägende Persönlichkeiten. Heuer wurde der Preis an den St. Pöltner Kurt Fellöcker vergeben, der als ausgebildeter Diplomsozialarbeiter und Psychotherapeut jene Fachgebiete in seiner Berufs-, Lehr- und Forschungstätigkeit bis heute maßgeblich prägt und vorantreibt.
Vizebürgermeister Harald Ludwig zollte in seiner Laudatio dem Kalcher-Preisträger 2023 hohen Respekt für seine menschlichen und fachlichen Tätigkeiten. „Kurt Fellöcker setzt sich dafür ein, durch seine Tätigkeiten einen nachhaltigen Beitrag für die Gesellschaft zu leisten und innovative Lösungen für die Herausforderungen unserer Zeit zu finden. Dafür gebührt ihm mein höchster Respekt, und ich glaube sagen zu dürfen, unser aller Respekt“, so der Vizebürgermeister.
Zur Person
Kurt Fellöcker wurde 1961 in St. Pölten geboren. Nach seinem Schulabschluss am Bundesoberstufenrealgymnasium studierte er an der Bundesakademie für Sozialarbeit. Zu seinen weiteren Ausbildungsschritten zählen das Studium der Pädagogik und Gruppendynamik in Klagenfurt, ein Masterstudium in Deutschland sowie ein Psychotherapiestudium.
Seine berufliche Laufbahn begann im Bereich des Strafvollzugs. Hierbei fand Kurt Fellöcker neben den erworbenen Fachkenntnissen auch einen spezifischen Zugang zu Menschen mit Suchterkrankungen. Ein bedeutsamer Wendepunkt erfolgte mit der Erweiterung seines Tätigkeitsfeldes hin zur Suchtberatung (Psycho-sozialer Dienst). In seiner Rolle als Professor an der Bundesakademie für Sozialarbeit St. Pölten trug er maßgeblich zur Entwicklung präventiver Maßnahmen und Strategien bei.
Die Gründung und Leitung der Fachstelle für Suchtvorbeugung NÖ mit Unterstützung des Lions Club belegen sein soziales Verantwortungsbewusstsein. In Fortführung dieses Engagements zeigt sich Kurt Fellöckers Einsatz in den Initiativen zur Gestaltung einer Zukunft im Bereich der Mobilen Jugendarbeit in Niederösterreich.
Die akademische Laufbahn von Kurt Fellöcker zeichnet sich durch Lehrtätigkeiten an Fachhochschulen und Universitäten im In- und Ausland aus. Neben seiner Lehrtätigkeit trägt er durch Forschungsprojekte im Bereich der Suchtforschung dazu bei, Erkenntnisse zu generieren und das Fachgebiet voranzubringen. Die Leitung des Masterlehrgangs Suchtberatung und Prävention sowie die Verantwortung für den Lehrgang Psychotherapie (PD) an der Donau-Universität Krems sind weitere Meilensteine in seiner akademischen Karriere. Im Jahr 2023 startete Kurt Fellöcker einen innovativen Masterlehrgang „Mental Health“ im Gesundheitsbereich an der Fachhochschule St. Pölten.
Die jüngst erfolgte Gründung und der Aufbau der Lehr- und Forschungsambulanz an der Bertha von Suttner Privatuniversität St. Pölten zeigt seine Verbindung zur Praxis von Sozialarbeit und Psychotherapie sowie sein fortwährendes Bestreben, Praxis und Theorie zu integrieren.
Information zum Anton-Kalcher-Preis
Anton Kalcher (1800-1861) gründete in St. Pölten eine Erziehungsanstalt für arme schutzbedürftige Knaben, in der diese entweder vollständig verpflegt und erzogen oder während der schulfreien Zeit betreut wurden. Die Einrichtung etablierte sich rasch und wurde ständig ausgebaut. Nach dem Tod Anton Kalchers übernahm dessen Sohn Johann Kalcher mit Zustimmung der Gemeinde die Leitung der Anstalt. Später kam die Einrichtung unter die Verwaltung des städtischen Jugendamtes und war noch nach dem 2. Weltkrieg als Kinderannahmestelle in Verwendung.
Die Preisverleihung wurde durch eine unabhängige Jury, der namhafte Persönlichkeiten der Stadt St. Pölten angehören, einstimmig beschlossen.