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100 Jahre Stadtteil Spratzern

Vor genau 100 Jahren, 1922, wurde aus der bis dahin selbständigen Gemeinde Spratzern die Katastralgemeinde Spratzern.

Der Stadtteil Spratzern feiert sein 100-jähriges Jubiläum (Foto: Alfred Tatschl)
Der Stadtteil Spratzern feiert sein 100-jähriges Jubiläum (Foto: Alfred Tatschl)

Die historische Entwicklung

Die ersten Siedler, vermutlich Bajuwaren, dürften sich im Gebiet des heutigen Spratzern um das Jahr 900 angesiedelt haben, erste urkundliche Erwähnungen finden sich ab dem 12. Jahrhundert.

Der Orts-Name Spratzern wird auf spratz- von „spritzend“ oder „sprühend“ zurückgeführt und könnte auf die Stromschnellen der Traisen oder auf Siedler aus dem Spratztal in der Buckligen Welt hinweisen.

Der überwiegende Teil der Gehöfte und Häuser im Gebiet des heutigen Spratzern unterstand für lange Zeit der Grundherrschaft des Chorherrenstifts St. Pölten. Mit der Abschaffung der Leibeigenschaft 1848 wurde die Verwaltungsstruktur angepasst. Aus diesem Grund wurde Spratzern im Jahr 1850 eine Gemeinde, zu der Teufelhof, Pummersdorf, Nadelbach, Hafing und Schwadorf gehörten. 1877 erfolgte die Anbindung an die Eisenbahn.

Spratzern im 20. und 21. Jahrhundert

Die beiden Weltkriege veränderten das Ortsbild, aber auch die Bevölkerungsstruktur von Spratzern. Kurz nach Ausbruch des ersten Weltkrieges wurde ein Kriegsgefangenenlager errichtet, in dem bis zu 50.000 vorwiegend russische Gefangene ihr Leben fristeten. Der sogenannte Russenfriedhof, mit über 1300 Toten, zeugt von den unmenschlichen Haftbedingungen. Nach Kriegsende wurden auf dem ehemaligen Lagerareal Eisenbahner und ihre Familien aus Unter-Wielands (České Velenice) angesiedelt. Auf dem Gelände der ehemaligen Werkstätten entstand das Weichenwerk Wörth. Dadurch wurde aus einem Bauerndorf ein Stadtteil mit überwiegend proletarischer Bevölkerung. Auch der zweite Weltkrieg veränderte Spratzern maßgeblich. Der Bau der Autobahn begann, eine Panzerkaserne und ein Kriegsgefangenenlager wurden errichtet. Teile des Ortsgebiets fielen den Kampfhandlungen in den letzten Kriegstagen zum Opfer. Die unter der NS- Zeit vorgenommen Eingemeindungen wurden im Jahre 1955 rückgängig gemacht.

Im Jahr 1972 erfolgte eine neue Eingemeindungswelle und so erhielt St. Pölten und auch der Stadtteil Spratzern sein aktuelles Ortsgebiet.

Spratzern entwickelt sich aufgrund der zur Verfügung stehenden Fläche und der exzellenten Verkehrsanbindung, zu einem Zentrum für Betriebsansiedlungen.

Aus dem einst beschaulichen Bauerdörfchen am Ufer der Traisen entstand innerhalb eines Jahrhunderts ein gewerblich-industrielles Stadtgebiet.

Veranstaltung zum 100 - Jahr Jubiläum im Volksheim Spratzern

Ausstellung mit Sonderpostamt des BSV St. Pölten am Donnerstag, 21. April ab 14 Uhr. Feierliche Eröffnung durch Bürgermeister Mag. Matthias Stadler um 18:30 Uhr.

Die Ausstellung kann am Freitag und Samstag, 22. bis 23. April von 14 bis 19 Uhr und am Sonntag, 24. April von 9 bis 13 Uhr besucht werden.

Die Veranstaltung findet unter Einhaltung der gültigen Covid-19 Sicherheitsbestimmungen statt.