Regionalzeitungen mit ihren Rubriken-Gliederungen hatten es längst erkannt: St. Pölten mit seinem Umland bildet die Verbindung zwischen den Landesvierteln. Kulturhistorisch lässt es sich nicht einmal dem unmittelbar benachbarten Mostviertel so einfach zuschlagen.„NÖ Zentral“ oder„NÖ Mitte“ stand also über jenen Nachrichten, in denen es wieder einmal um die wirtschaftlich und kulturell prägenden Geschehnisse im Land ging.
Hauptstadtregion
Hauptstadtregion lautet mittlerweile der Begriff, der heute oft zu lesen und immer öfter auch zu hören ist. Ohne rigide Abgrenzungen umreißt er jenen Raum, der sich über die Lebenswirklichkeit der Menschen seit historischen Zeiten zu einer gemeinsamen Identität geformt hat: Entlang der mit Wasserkraft betriebenen Industrie im Traisen- und im Pielachtal. Entlang der alten Verkehrswege nach Lilienfeld, Melk, Krems, Tulln und Wien. Entlang der Pilgerrouten bis ins steirische Mariazell.
Offen nach allen Seiten
Zehntausende Einpendler/innen aus dem Umland und Tausende junge Menschen, die jeden Tag ihre Universität oder (Hoch)Schule in St. Pölten und dem umgebenden Zentralraum anfahren: Sie bilden das moderne Gesicht und das lebendige Geflecht der Hauptstadtregion. Für manche weitsichtigen, strategischen Initiativen ist St. Pölten zu klein – und Niederösterreich zu groß. Sie sind in der effizient gemanagten Hauptstadtregion gut aufgehoben. Weil neue Quantitäten – klug genutzt – am Ende immer auch neue Qualitäten ermöglichen.