Umso mehr sind wir als Stadtgemeinschaft auf den festen Boden von Kriterien, Regeln und Zielen angewiesen, die wir im Diskurs breit teilen. Es ist der Boden, den der Masterplan stp*25|50 pflegt – und auf den er aufbaut.
Aufklärung im 21. Jahrhundert
In St. Pölten arbeiten wir lieber mit Ideen als mit Ideologien. Die beste Grundlage dafür sind Information und Wissen.
Wir bekennen uns zum Prinzip der natur- und sozialwissenschaftlichen Evidenz: Was nach den Regeln der Wissenschaftlichkeit als bestätigt gilt, das gilt.
Wir prüfen die Strategien, Prozesse und Projekte des Masterplans an evidenzbasierten Erkenntnissen – und lassen sie gerne daran messen.
Wir sehen es als unsere erste Aufgabe in der städtischen Kommunikation, den Bürger/innen als mündigen Gegenübern zu begegnen. Das heißt: Belegbaren Argumenten den Vorrang vor Behauptungen zu geben. Einwände stets sorgfältig auf ihren sachlichen Gehalt zu prüfen.
Als Bildungsstandort unternehmen wir jegliche Anstrengungen, um St. Pölten als ein Zentrum der Information und der Aufklärung zu etablieren: Im Geiste von Demokratie und Menschenrechten, von Freiheit und Verantwortung. Wir sehen darin die Grundlage für eine demokratisch mündige, resiliente und – am Ende – handlungsfähige Gemeinschaft.
Baukultur im 21. Jahrhundert
Eine Stadt ist gebaute Landschaft. Die Architektur bildet gleichermaßen den Ausdruck städtischen Lebens und Wirtschaftens wie den bestimmenden Eindruck für die Bewohner/innen. Die Frage der Baukultur ist deshalb für den Masterplan zentral. Sie ist auch eine der Nutzbarkeit der Stadt, der Lebensqualität und der Zukunftsfähigkeit der Region.
Die historische Bautradition in St. Pölten – einer der ältesten Städte Österreichs – soll nicht zur Fessel für moderne Wege des Bauens und Gestaltens werden. Sie muss aber ein ästhetisches und funktionales Bezugssystem bleiben, in dem wir die Identität und das gemeinsame Verständnis unserer Stadt wahren.
Regulatorische und ökonomische Erfordernisse sowie Trends sind relevant, dürfen aber nicht allein bestimmen, wie und was gebaut wird. Gemeinsam mit dem eingesetzten Gestaltungsbeirat für Baukultur und dem Bundesdenkmalamt bemühen wir uns in St. Pölten um Lösungen, die mehr darstellen als den „kleinsten gemeinsamen Nenner“: Zukunftsverträglich konzipierte, lebensgerechte und ansprechend einladende Bauwerke.
Der zeitgemäße Diskurs zu hochwertiger Baukultur geht über ästhetische Fragen hinaus. Er setzt sich auch auseinander mit der Ressourceneffizienz und dem ökologischen Fußabdruck eines Bauwerks sowie seinen Auswirkungen auf das öffentliche Leben.
Gründerzeit im 21. Jahrhundert
Wahres Unternehmertum bedeutet immer Wertschöpfung. Was als wertvoll betrachtet wird, verändert sich über die Zeiten. CO2-Emissionen galten einst als vernachlässigbar, heute als „Un-Wert“. Was die green industries heute zu Shootingstars macht, hätte vor zwei Generationen noch keinen Markt gefunden. Dieser Umbruch hin zu neu bewerteten, neu gedachten und neu konzipierten Lösungen bildet das Umfeld einer „Gründerzeit“ des 21. Jahrhunderts. Und ein tragendes Mindset des Masterplans für St. Pölten.
In Glokalisierung sehen wir eine Zukunftsformel: Sie verbindet für St. Pölten den Vorteil einer international bestens angebundenen Lage mit den technologischen und handwerklichen Ressourcen eines Industriestandortes für die Umsetzung vor Ort.
Entrepreneurship verstehen wir in St. Pölten als ökonomische wie zivilgesellschaftliche Haltung: Erfordernisse frühzeitig zu erkennen, zielführende Lösungen initiativ zu entwickeln und nutzbar zu machen. Mit breit angelegten Programmen helfen wir jungen und später berufenen Menschen, Entrepreneurship zu entwickeln und als Gründer/innen für die Gesellschaft und den Standort produktiv zu werden.