Nachdem im letzten Winter die ersten Vorbereitungsarbeiten für den Windpark Schildberg durchgeführt wurden, hat die EVN zuletzt für die nächsten Bauabschnitte auf eine Entscheidung des Bundesverwaltungsgerichts gewartet.
„Das Bundesverwaltungsgericht hat noch einmal alle Unterlagen überprüft und wie die vorherigen Instanzen bestätigt, dass der Windpark Schildberg – auch in seiner modernisierten Form – im ökologischen Einklang errichtet werden kann. Es freut uns, dass wir dieses wichtige regionale Ökostromprojekt nun zügig errichten können. Wenn alles nach Plan läuft, sollen die drei modernen Windkraftanlagen schon ab Herbst 2022 rund 10.000 Haushalte mit ökologischem Strom aus der Region versorgen“, berichtet EVN Sprecher Stefan Zach.
Bürgermeister Matthias Stadler begrüßt den weiteren Ausbau von erneuerbaren Energien in der "Windhauptstadt" St. Pölten: „Mit jenem Windrad auf St. Pöltner Stadtgebiet können mehr als 3.100 Haushalte mit ökologischen Strom versorgt werden. Dies ist ein weiterer Schritt, um unsere Klimaziele zu erreichen. Dazu kommt eine Aufforstungsaktion in beeindruckendem Ausmaß", so das St. Pöltner Stadtoberhaupt.
Keine Einschränkung für Tiere und Pflanzen
Das Bundesverwaltungsgericht behandelte auch noch einmal umfassend die Thematik, ob Schwarzstörche durch den Windpark beeinträchtigt würden. Nach einem mehrjährigen Verfahren lässt sich hier für Stefan Zach ein ebenso eindeutiges wie erfreuliches Fazit ziehen: "Unsere naturschutzfachlichen Untersuchungen waren ebenso korrekt und umfassend, wie die darauf fußenden Genehmigungen. Der Schildberg bleibt auch mit unserem Windpark ein guter und funktionierender Lebensraum für Schwarzstörche, andere Tiere und Pflanzen, sowie die Menschen, die ihn zu Freizeit-, Erholungs- oder Wirtschaftszwecken nutzen. Er trägt aber zusätzlich auch zur Erreichung der wichtigen Klima- und Energieziele bei."
Ökologie und erneuerbare Energie gehen Hand in Hand
Bei den Arbeiten stand schon in der Planungsphase die Ökologie immer im zentralen Fokus. Neben umfangreichen naturschutzfachlichen Untersuchungen gibt es für die gesamte Bauphase eine intensive ökologische Baubegleitung, für die externe Expertinnen und Experten engagiert wurden. „Erneuerbare Energieprojekte sind für uns nur denkbar, wenn deren ökologische Auswirkungen von Anfang an mitbedacht und so gering wie möglich gehalten werden. Das gilt für uns in jeder Phase des Projektes“, so Zach.
Aufforstung startet vor dem Bau
Der ökologische Fokus zeigt sich auch dadurch, dass der nächste Bauabschnitt gleich mit der Ersatzaufforstung von Bäumen in unmittelbarer Nähe zum Projektgebiet beginnt. Als Ausgleich für die etwas mehr als 2 ha Waldfläche, die für den Windpark benötigt werden, werden insgesamt rund 7 ha – also mehr als das 3-fache – wiederaufgeforstet. Zum Beispiel durch den Forstwirt Andreas Gasthuber, für den der Windpark ein gelungenes Beispiel dafür ist, wie Ökologie und erneuerbare Energieproduktion Hand in Hand gehen: „Wir pflanzen hier im Auftrag der EVN junge Bäume auf Flächen, auf denen bisher kein Wald steht. Das heißt, der Windpark Schildberg liefert nicht nur Ökostrom. Er hilft sogar mit, die Waldflächen in der Region zu erhöhen.“
Das Projekt im Detail
Drei moderne Windkraftanlagen mit einer Gesamtleistung von 12,6 MW sollen ab Ende 2022 ökologischen Strom für umgerechnet 9.400 Haushalte liefern. Zwei der Anlagen sollen auf Böheimkirchner Gemeindegebiet errichtet werden, eine auf dem Gemeindegebiet von St. Pölten.
Das Projekt hat eine positive Volksbefragung mit fast 2/3 Zustimmung in Böheimkirchen absolviert und ist seit 2017 rechtsgültig genehmigt. Wegen leerer Fördertöpfe stand es dann über 2 Jahre in der Warteschlange. In dieser Zeit hat die EVN das Projekt mit den neuesten am Markt befindlichen Windkraftanlagen modernisiert. Allein durch diese Modernisierungen können rund 1.700 Haushalte zusätzlich mit Ökostrom versorgt werden, ohne dafür ein zusätzliches Windrad errichten zu müssen.