Die rasante Inflation macht auch vor Hochschulen nicht Halt: Zahlreiche Institutionen der österreichischen Wissenschaft haben in den letzten Wochen auf die Folgen der aktuellen massiven Preissteigerungen hingewiesen.
Einsparungen bei Personal und Infrastruktur
„Diese finanziellen Probleme betreffen alle Fachhochschulen in Österreich, wie auch die FH St. Pölten. Ohne Inflationsausgleich werden Einsparungen vor allem beim Personal, aber aufgrund von steigenden Energie- und Mietkosten auch bei der Infrastruktur notwendig werden. Die unmittelbar Betroffenen sind vor allem die Studierenden und Mitarbeiter:innen“, fasst Bürgermeister Matthias Stadler die drohenden Folgen für die Fachhochschule zusammen.
Weiters führt er aus: „Ein zentrales Ziel unseres Masterplans stp*25|50 ist die internationale Positionierung des Wissensstandortes St. Pölten als Innovationstreiber durch angewandte Forschung. Dieses Ziel sehen wir angesichts der aktuellen finanziellen Notlage in akuter Gefahr. Ohne einer deutlichen Erhöhung des Budgets kann die Fachhochschule die aktuelle hohe Qualität in Bildung und Forschung nicht halten“.
„Benötigen deutliche Erhöhung des Wissenschaftsbudgets“
Die FH St. Pölten gerät aufgrund der inflationsbedingt steigenden Personalkosten im Wettbewerb um Lehr- und Forschungspersonal zunehmend unter Druck. „Ohne bestens ausgebildete Mitarbeiter:innen in Lehre, Forschung und Verwaltung kann die Fachhochschule ihren gesellschaftlichen Auftrag – nämlich qualitätsvolle Lehre, Forschung und Wissenstransfer zu bieten – zukünftig nicht mehr ausreichend erfüllen. Wir schließen uns daher der Forderung der Österreichischen Fachhochschul-Konferenz nach einem Teuerungsausgleich mit einer deutlichen Erhöhung der Mittel an. Der Fachhochschulsektor benötigt eine deutliche Erhöhung des Wissenschaftsbudgets und der Studienplatzfinanzierung“, so Stadler. Weiters führt er aus: „Im kommenden Gemeinderat werden wir eine entsprechende Resolution zur Forderung nach einem Teuerungsausgleich für Fachhochschulen an den Bund zur Abstimmung einbringen.“
Während die Fachhochschul-Konferenz weiterhin dringend eine Inflationsabgeltung fordert, zeigt sich die Universitätenkonferenz (uniko) mit der aus dem Budgetentwurf vorab veröffentlichten Summe von 16 Mrd. Euro für die Unis in den Jahren 2025 bis 2027 vorerst zufrieden. „Es darf nicht auf die Fachhochschulen vergessen werden. Gerade angesichts des Fachkräftemangels sind wir alle auf diese angewiesen – von der für unsere Infrastruktur so wichtigen Bahntechnologie bis hin zur Krankenpflege und Sozialarbeit. Um künftig ihre so wichtigen Leistungen nicht zurückfahren zu müssen, brauchen Fachhochschulen dieselbe Planungssicherheit wie die Universitäten“, so Stadler.