Wieningers Schreiben war immer, ob nun in seinen Kriminalromanen, Aufsätzen zur Zeitgeschichte oder seiner dokumentarischen Prosa, dem Aufdecken des Verdrängten verpflichtet. Dieses Wiedergewinnen des Gedächtnisses führt er uns nicht als traurige Pflicht vor, sondern als dramatische Bereicherung des durch dumpfe Ahnungslosigkeit reduzierten Lebens. Ein Schwerpunkt seiner Recherchen galt Menschen, die verfolgten Juden beizustehen suchten. Wieninger benennt die unentschuldbaren Verbrechen, doch würdigt er auch die moralische Kraft des Mitleids. Viele seiner aufwühlenden Themen fand er „vor der Haustüre“, im heimatlichen St. Pölten. 2021 verstarb der Publizist, Historiker, Schriftsteller und Magistratsmitarbeiter.
Die Präsentation des neuen Buches findet am 29. September, um 18.30 Uhr im Stadtmuseum St. Pölten statt. Um Rückmeldung unter 02742/333-2602 oder unter kultur@st-poelten.gv.at wird gebeten.