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Kulturpreise werden vergeben

Basierend auf den Empfehlungen der Fachjurys werden dem Gemeinderat für den Jakob-Prandtauer-Preis HR Dr. Thomas Karl, Dr. Karl-Heinz Maringer und Dr. Brigitte Fürle vorgeschlagen. Den Förderungspreis der Stadt St. Pölten für Wissenschaft und Kunst sollen OStR Mag. Erich Schwab und Mag. Christina Gegenbauer erhalten, den Youngster-of-Arts-Preis Alexandra Auer und Olivia Goga.

Die Jakob-Prandtauer-PreisträgerInnen 2022: HR Dr. Thomas Karl, Dr. Karl-Heinz Maringer und Dr. Brigitte Fürle. (Fotos: Stadtarchiv)
Die Jakob-Prandtauer-PreisträgerInnen 2022: HR Dr. Thomas Karl, Dr. Karl-Heinz Maringer und Dr. Brigitte Fürle. (Fotos: Stadtarchiv)

Jakob-Prandtauer-Preis

HR Dr. Thomas Karl kam 1986 zum Kulturamt der Stadt St. Pölten und war hier zunächst für das Stadtmuseum und die Sammlung der Stadt verantwortlich. Unter anderem betreute er die „Fassadenaktion“ sowie 1991 die Sonderausstellung „Die Baumeister-Familie Munggenast“. Große Verdienste um die Stadtgeschichtsschreibung hat er sich mit der Vorbereitung eines wissenschaftlichen Mammutprojekts der letzten Jahrzehnte, der Herausgabe der „Kunsttopographie St. Pölten“, erworben. 1993 trat Thomas Karl die Nachfolge von Prof. Ferdinand Zeller als Leiter der Kulturverwaltung an. Während seiner Amtszeit gelang es ihm, in vielen Bereichen deutliche Akzente zu setzen. Die „Meisterkonzerte der Landeshauptstadt St. Pölten“, das „Barockfestival“ und später das Festival „Jazz im Hof“ wurden während seiner Amtszeit zu Markenzeichen des städtischen Musiklebens. Die wichtige Rolle der städtischen Musikschule wurde unter seiner Ägide weiter ausgebaut und gefestigt. Das Stadtmuseum konnte in seiner Amtszeit inhaltlich, aber auch räumlich-gestalterisch völlig erneuert werden.

Dr. Karl-Heinz Maringer verschlug es 1974 in die Geschäftsführung der in St. Pölten ansässigen Baufirma „Jäger Bau“. Nachdem er immer schon einen Hang zur Selbständigkeit hatte und Kunst ihn interessierte, ergriff er im Jahre 1976 die Initiative und gründete am Riemerplatz die Galerie Maringer. 1985 wurde der Standort in die Schreinergasse verlegt, ab 2003 ist sie am heutigen Standort Herrenplatz 3 ansässig. 1988 eröffnete er eine zweite Galerie in Krems, brach aber dort seine Zelte nach neun Jahren wieder ab.1981 erfolgte die berufliche Veränderung von der Baufirma in den Lehrberuf. Bis zu seiner Pensionierung im Jahr 2012 unterrichtete er an der HBLA St. Pölten Betriebswirtschaft und Rechnungswesen. Die Jahre danach konnte er sich hauptsächlich um seine Galerie kümmern. Seine Vision ist und war es, moderne Kunst einem breiten Publikum näher zu bringen. Nicht zuletzt durch seine Tätigkeit hat Kunst in dieser Stadt heute einen ganz anderen Stellenwert als vor 45 Jahren.

Dr. Brigitte Fürle war von der Saison 2013/2014 bis Juni 2022 künstlerische Leiterin des Festspielhauses St. Pölten, das seit nunmehr 25 Jahren mit dem Tonkünstler-Orchester, hochkarätigen Tanzgastspielen und internationalen Koproduktionen sowie Jazz- und Weltmusikkonzerten, zeitgenössischem Circus, Jugend- und Kulturvermittlungsprogrammen, Kammermusik u. v. m. zu einem der größten Kulturbetriebe Österreichs zählt. Dort setzte sie die bisherigen Erfolgsbilanzen ihrer VorgängerInnen mit ihrer programmatischen Handschrift fort. Das Festspielhaus St. Pölten erfreut sich sowohl österreichweit als auch international eines viel beachteten Images, jährlich steigender Besucher- und Auslastungszahlen, sowie herausragender Medien- und Publikumszustimmung. Am Festspielhaus St. Pölten arbeitete sie zuletzt mit KünstlerInnen wie Sidi Larbi Cherkaoui, Sylvie Guillem, Akram Khan, Lemi Ponifasio, Angelin Preljocaj, Sasha Waltz, Germaine Acogny, Eun-Me Ahn, Yaron Lifschitz u. v. m. zusammen. Im Tanz-Jahrbuch 2017 wurde die gebürtige Wienerin unter den „30 Tanzkünstlern mit den besten Aussichten“ mit einem journalistischen „chapeau“ geehrt.

Förderungspreis der Landeshauptstadt St. Pölten für Wissenschaft und Kunst

Schwab GegenbauerOStR Mag. Erich Schwab und Mag. Christina Gegenbauer erhalten den Förderungspreis der Stadt St. Pölten für Wissenschaft und Kunst.
(Fotos: Privat | Matthias Koestler)

OStR Mag. Erich Schwab war Mitglied des Concentus Vocalis Wien, hatte die Leitung des Jugendchor Maria-Anzbach inne, unterrichtete er als Klavierlehrer an der Musikschule Maria Anzbach-Eichgraben, wo er auch als Organist in der Wallfahrtskirche tätig ist. Er war Mitglied der Tanzmusikband „Rudis Swing Ensemble“, leitete den Musikvereinschor St. Pölten und das Vokalensemble „Unisono“. Er war Mitbegründer und Sänger der A-cappella Gruppe „Bauchklang“. Seit 1986 unterrichtet er an der musikalischen Sonderform des BRG/BORG Pölten Musikerziehung, Klavier und Oberstufenchor. Als Initiator und musikalischer Leiter des „Borg Musical Projekt“ realisierte er zahlreiche Produktionen. In der Domkantorei war er Sänger und Probenassistent. Seit 2010 ist er Mitglied im Männer-Jodeltrio „Anzbacher Dreigesang“. 1997 erhielt er das Ehrenzeichen der Landeshauptstadt Stadt St. Pölten, den „EDU – Niederösterreichischer Bildungspreis“ und wurde außerdem mit dem Kulturpreis des Landes Niederösterreich ausgezeichnet.

Mag. Christina Gegenbauer ist als Teil einer ambitionierten Theatergruppe am Gymnasium in der Josefstraße erstmals mit dem Medium Theater in Berührung gekommen. Das Studium der Theater-, Film- und Medienwissenschaft an der Universität Wien war eine unmittelbare Folge davon. An diversen Theatern in Österreich und Deutschland war sie als Dramaturgie- und Regieassistentin engagiert. Ihre Inszenierung von Horvaths „Hin und Her“ wurde zu den Ruhrfestspielen Recklinghausen eingeladen. Nicht nur bei dieser Produktion reizte Gegenbauer vor allem die Auseinandersetzung mit der Frage, wie weit man zu gehen bereit ist, um für seine Werte einzustehen – ein Thema, das auch bei ihrer Inszenierung von Dennis Kellys Stück „Waisen“ 2019 für das Burgtheater im Vordergrund stand. In ihren Ausstellungskonzepten, Inszenierungen und Performances ist die interaktive Rolle des Publikums ein integraler Bestandteil. 2019 wurde ihr der Anerkennungspreis des Landes Niederösterreich in der Sparte Darstellende Kunst verliehen, heuer wird sie auch den Ödön-von-Horváth-Förderpreis erhalten.

Youngster of Arts 

Auer GogaDer Youngster-of-Arts-Preis 2022 geht an Alexandra Auer und Olivia Goga. (Fotos: Musikschule | Isabel Ramberger)

Alexandra Auer begann im Alter von sechs Jahren an der Musikschule Krems Violine zu lernen und kam nach einem Semester in die Begabtenklasse von Mag. Alexandra Ruth Rappitsch. 2015 wechselte sie nach St. Pölten, wo das Angebot der Begabtenförderung der Musikschule ideale Voraussetzungen bietet, um den nationalen und auch internationalen Anforderungen gerecht zu werden. Ab 2016 war Alexandra Auer offiziell im Landesförderprogramm für Hochbegabte im Fach Violine, über Jahren hinweg nahm sie an jedem der monatlich stattfindenden Klassenabenden teil und bestätigte stets ihre große Begabung. So erreichte sie bereits ab der Altersgruppe A erste Preise mit Auszeichnung und Sonderpreise. Nicht lange danach wurde sie auch auf internationalen Wettbewerben mit ersten und zweiten Preisen ausgezeichnet. Alexandra Auer verfügt über eine außergewöhnliche Leichtigkeit, die technischen Aspekte des Violinspiels zu meistern. Ihre musikalische Entwicklung erfolgte in großen Schritten. So verfügt sie nun bereits als 14 -jähriges Mädchen über ein sehr umfangreiches Repertoire.

Olivia Goga wurde als Tochter ihres rumänischen Vaters und ihrer belgischen Mutter in St. Pölten geboren und ist dreisprachig aufgewachsen. Bereits 6 Jahren hat sie durch Ballettunterreicht die erste Bühnenerfahrung gesammelt, als 9-Jährige trat sie 2013 erstmals beim Kiddy Contest auf. Im Alter von 15 Jahren veröffentlichte sie ihren ersten eigenen Song „Devil Inside“ und ist seitdem auf der Suche nach künstlerischem Wachstum und Ausdruck. Dazu gehören auch Gesangs-, Schauspiel- und Tanzunterricht. Mit 18 Jahren ist es ihr gelungen, ihre langersehnte EP „Under My Skin“ zu veröffentlichen. Diese beinhaltet allerdings mehr als nur sechs Songs. Mit thematischer Vielfalt in der lyrisch, visuell, wie auch instrumental die tiefsten Auseinandersetzungen mit dem Menschsein diskutiert werden, erschuf sie ein Gesamtwerk, das zum Nachdenken anregt.

Die kunstsinnige Stadt 

Stärke gewinnt ein Zentrum nicht zuletzt aus kultureller „Soft-Power“. Dafür bildet der Masterplan stp*25|50 die städtische „Kulturstrategie 2030“ nicht nur ab, er vertieft und konkretisiert sie. (mehr dazu)