Während der St. Pöltner LUP bis auf wenige Umleitungen wieder im Normalbetrieb verkehrt, sind die zwei Gleise auf der „neuen Weststrecke” bis auf Weiteres gesperrt. Der Bahnhof Tullnerfeld und mehrere Tunnelabschnitte stehen unter Wasser. Erst an diesem Wochenende konnte eine vage Schadensbegutachtung im 2,5 km langen Atzenbrugger Tunnel gestartet werden, nachdem die Wassermassen abgepumpt und der Schlamm entfernt wurde. Die zwei Gleise sind nach Einschätzungen der ÖBB aufgrund der festgestellten massiven Schäden für mehrere Monate lahmgelegt.
Die „alte Weststrecke“ durch den Wienerwald ist aktuell nur eingleisig befahrbar. Die ÖBB arbeiten intensiv daran, die übrigen Vermurungen zu räumen und Gleisschäden zu reparieren, damit voraussichtlich ab 10. Oktober das zweite Gleis der alten Weststrecke wieder befahren werden kann.
An normalen Tagen können auf der gesamten Weststrecke zwischen Wien und St. Pölten rund 550 Personen- und Güterzüge fahren – aktuell sind das aufgrund der Einschränkungen nur rund 150. Die Auswirkungen davon sind auch auf den Straßen St. Pölten spürbar: „Ich bitte um Verständnis für das aktuell erhöhte Verkehrsaufkommen zu den Stoßzeiten aufgrund dieser Ausnahmesituation. Zehntausende Menschen, die täglich mit dem Zug aus oder in die Stadt pendeln, sind von dem eingeschränkten Verkehr auf der Weststrecke betroffen – viele davon müssen für ihren Arbeitsweg auf ihre Autos zurückgreifen, von denen ohnehin bereits viele Fahrgemeinschaften bilden“, hält Bürgermeister Matthias Stadler fest.
Die ÖBB führen die RJ Züge aktuell zwischen Wien Hbf und Salzburg Hbf mit Doppelgarnituren, um mehr Kapazität bieten zu können. Zwischen Tulln a.d. Donau und St. Pölten Hbf wurde ein Schienenersatzverkehr eingerichtet.