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Herr Morgenstern
und seine Synagoge

Fast die gesamte jüdische Bevölkerung St. Pöltens ist der Shoah zum Opfer gefallen. Doch ein Mann kämpft gegen das Vergessen: Hans Morgenstern. Am 27. Jänner präsentiert Regisseurin Anita Lackenberger ihren neuen Film über Dr. Morgenstern im Hollywood Megaplex.

Hans Morgenstern sitzt auf einer Bank vor der Synagoge.(Foto: Gerhard Mader/Produktion West)
Hans Morgenstern setzte sich erfolgreich für den Erhalt und die Renovierung der Synagoge ein.(Foto: Gerhard Mader/Produktion West)

In ihrem neuen Film „Hans Morgenstern und seine Synagoge" holt Regisseurin Anita Lackenberger den „letzten St. Pöltner Juden“ und bekannten Hautarzt auf die große Kinoleinwand. Zum Holocaust-Gedenktag am Freitag, den 27. Jänner feiert die Dokumentation um 11 Uhr (Schüler:innen-Vorstellung) und anschließend um 18.30 Uhr im Hollywood Megaplex ihre Premiere.

Interviews von Hans Morgenstern, Martha Keil (Wissenschaftliche Leitung Institut für Jüdische Geschichte) und Thomas Pulle (Leiter Stadtmuseum St. Pölten) führen durch den Film und lassen gemeinsam mit zahlreichen Originalmaterialien das „jüdische St. Pölten“ wiederauferstehen.

„Es ist ein schonungslos offenes Interview, in dem Hans Morgenstern von seiner Geschichte erzählt, die tiefe Einblicke auch in die jüdische Geschichte St. Pöltens gibt“, erklärt Regisseurin Anita Lackenberger.

Der Film über Hans Morgenstern entstand für die ORF Sendung kreuz und quer, die am 31. Jänner um 22.30 Uhr auf ORF 2 ausgestrahlt wird.

Das Leben von Hans Morgenstern

Hans Morgenstern wurde 1937 geboren. Kurze Zeit später flüchtete die Familie nach dem „Anschluss“ und der Machtübernahme der Nationalsozialisten noch rechtzeitig nach Palästina. Freunde und Verwandte, die in St. Pölten zurückbleiben, wurden alle ermordet.

1947 kehrten die Morgensterns nach Österreich zurück. Das St. Pölten, das sie kannten, war ausgelöscht und die noch aus der Monarchie stammende Synagoge, eines der Jugendstil-Juwelen der Stadt, war fast zerstört. Seine Eltern fanden „eigene Wege“ mit der Vergangenheit umzugehen: am Küchentisch der Mutter trafen sich Überlebende und ließen die Geschichte der jüdischen Bevölkerung St. Pöltens vor dem Krieg lebendig werden. Sein Vater Egon Morgenstern, schon vor 1938 ein angesehener Rechtsanwalt, beschäftigte sich nach der Rückkehr mit vielen Restitutionen, um zumindest rechtmäßigen Besitz wieder herzustellen.

Hans Morgenstern beginnt zu sammeln und zu schreiben. Er sammelt die Bilder der jüdischen Bewohner:innen der Stadt und er schreibt ein Lexikon berühmter jüdischer Persönlichkeiten aus aller Welt. Ihre Geschichten haben ihre Verbindung auch zur St. Pölter Synagoge, die über viele Jahrzehnte wie ein „Taubenschlag“ vor sich hinvegetieren musste.

Der dem besonderen Bauwerk langsamer Verfall, der sogar der Abriss drohte, setzte sich Hans Morgenstern erfolgreich für den Erhalt und die Renovierung der Synagoge ein.

„Mit Hans Morgenstern kommt ein herausragender und ausgezeichneter Ehrenbürger der Stadt St. Pölten zu Wort, dessen Wirken gegen das Vergessen seinesgleichen sucht“, sagt Bürgermeister Matthias Stadler.

Herr Morgenstern und seine Synagoge

Premiere: Freitag, 27. Jänner 2023, Hollywood Megaplex

11 Uhr (Schüler:innen-Vorstellung)

18:30 Uhr allgemeine Vorstellung für alle Interessierten

Anmeldung erbeten auf www.megaplex.at oder unter 02742/2880

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