Zur Navigation Zum Inhalt

Das Stadtmuseum wirft einen Blick in den Schatten

Die Umbauarbeiten im Stadtmuseum sind mit der Eröffnung der zweiten großen Ausstellung des Kulturjahres 2024 beendet. In Kooperation mit der Tangente St. Pölten zum Schwerpunktthema „Erinnerung“ wurde an der Ausstellung „Blick in den Schatten. St. Pölten und der Nationalsozialismus“ gearbeitet. Die Eröffnung findet am Donnerstag, 13. Juni um 18 Uhr im Landestheater statt.

Fotografie von Kindern am Rathausplatz mit der Sonderausgabe des „St. Pöltner Anzeiger“ zum Kreistag der NSDAP, 1939. (Foto: Privatbesitz)
Fotografie von Kindern am Rathausplatz mit der Sonderausgabe des „St. Pöltner Anzeiger“ zum Kreistag der NSDAP, 1939. (Foto: Privatbesitz)

Die groß angelegte Ausstellung im Stadtmuseum macht die Vorboten des Nationalsozialismus ab der Jahrhundertwende, die Zeit der NS-Schreckensherrschaft und gesellschaftspolitische Kontinuitäten bis in die Gegenwart spürbar. „Blick in den Schatten. St. Pölten und der Nationalsozialismus“ wird inhaltlich einen größeren Zeitrahmen als nur die Jahre von 1938 bis 1945 umfassen. Die Ausstellung weigert sich, einen Schlussstrich unter die Auseinandersetzung mit dieser menschenverachtenden Epoche zu ziehen. Erstmals wird in einer zeitgeschichtlichen Ausstellung die Zeit des Nationalsozialismus in St. Pölten detailliert dargestellt.

Der Blick in den Schatten fordert heraus, sich lange zurückliegenden Zeiten zuzuwenden und diese nicht in Vergessenheit geraten zu lassen. Dabei ist die Beschäftigung mit den Kontinuitäten in der Stadt bis in die Gegenwart wesentlich. „Was hat das mit mir zu tun?“ ist eine der Fragen, die das Vermittlungsbüro Trafo K. in sein Vermittlungskonzept eingebaut hat und Schulklassen gemeinsam mit den Künstlerinnen Tatiana Lecomte und Nina Prader zur künstlerischen Auseinandersetzung eingeladen hat. Die Arbeiten der Schüler:innen sind im Gangbereich zu sehen sowie die künstlerische Intervention „Politics of Fear“ der Künstlerin Neda Hosseinyar. Sie leitet zu Beginn der Ausstellung das Thema aus gegenwärtiger Perspektive ein. In den Ausstellungsräumen wurde aus der Fülle an Materialien aus dem Stadtarchiv und Stadtmuseum sowie Leihgaben jene Aspekte herausgearbeitet, die für das nationalsozialistische St. Pölten von prägender Bedeutung waren.

Die Ausstellung kann keinen Anspruch auf Vollständigkeit erheben und bietet oft nur einen Blick in den Schatten, in dem die Konturen verschwimmen. Schicksale von Personen sind vielschichtig und entziehen sich oft dem einfachen Schwarz-Weiß-Denken. Besonderes Augenmerk wurde darauf gelegt, den Opfern des Regimes Raum für Erinnerung und Gedenken zu geben. Bei Schlechtwetter findet die Eröffnung im Landestheater statt.

Eröffnung:

Blick in den Schatten - St. Pölten und der Nationalsozialismus
Donnerstag, 13. Juni 2024
Landestheater Niederösterreich
Im Anschluss laden Stadt und Tangente zu einem Imbiss im Festivalzentrum (Löwinnenhof).

Eine Anmeldung unter kultur@st-poelten.gv.at wird erbeten.

Die kunstsinnige Stadt 

Stärke gewinnt ein Zentrum nicht zuletzt aus kultureller „Soft-Power“. Dafür bildet der Masterplan stp*25|50 die städtische „Kulturstrategie 2030“ nicht nur ab, er vertieft und konkretisiert sie. (mehr dazu)
Presse-Download