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Vier Tage Jazz-Zauber im Hof des Stadtmuseums

Von 22. bis 25. August bietet das Jazz im Hof Festival unter der neuen Künstlerischen Leiterin Viola Falb, ein gewohnt vielfältiges Programm mit zwei Konzerten pro Spieltag im Innenhof des Stadtmuseums.

Sechs hochkarätige Acts, wie der britische Musiker Django Bates und ein spezielles Kinderprogramm für die ganze Familie erwarten heuer die Gäste. (Foto: Nick White)
Sechs hochkarätige Acts, wie der britische Musiker Django Bates und ein spezielles Kinderprogramm für die ganze Familie erwarten heuer die Gäste. (Foto: Nick White)
Martin Bilinovac
Viola Falb ist eine österreichische Jazzmusikerin, die in ihren Kompositionen „Einflüsse zwischen freiem Jazz und folkloristischen wie kammermusikalischen Anwandlungen“ verarbeitet. (Foto: Martin Bilinovac)
Sechs hochkarätige Acts, wie der britische Musiker Django Bates und ein spezielles Kinderprogramm für die ganze Familie erwarten heuer die Gäste. (Foto: Nick White)
Ein warmer kammermusikalischer Ton des Jazz – genau einen solchen bringen HAEZZ auf ihrem Debütalbum zum Erklingen. (Foto: Karo Pernegger)

Das Jazz im Hof ist einer der Fixpunkte im Sommerprogramm des Kulturkalenders. Von 22. bis 25. August gibt es wie gewohnt an drei Konzertabenden jeweils zwei Acts von international bekannten Größen des Genres im barocken Innenhof des Stadtmuseums. Erstmals gibt es einen vierten Spieltag mit Programm für die ganze Familie: Am Vormittag erwartet die Besucher:innen ein interaktives Musiktheater und abends ein Konzert von Kids für Musikfans aller Altersklassen, bei dem die kleinen bestimmen, was gespielt wird.

Neue Künstlerische Leitung

Im Kulturjahr 2024 übernahm mit Viola Falb die Künstlerische Leitung die Programmierung des Festivals.

„Die bekannte und preisgekrönte Jazz-Musikerin ist weit über die Landesgrenzen hinaus für ihre innovative, genreübergreifende Herangehensweise an Musik und Kompositionen bekannt und wird beim Eröffnungskonzert sowie am dritten Spielabend auch selbst auf der Bühne stehen“, erklären Bürgermeister Matthias Stadler und Kulturabteilungsleiter Alfred Kellner.

„Das Programm gestaltet sich von der kulturinspirierten Eröffnung, jungen und spannenden Jazzformationen aus Österreich, über freiere, improvisierte Zugänge bis hin zum neuen Programmpunkt, dem musikalischen Familiensonntag. Ich freue mich auf alle Musiker:innen und besonders auch darauf, dass Django Bates, mein ehemaliger Kompositionslehrer, einen Teil des dritten Abends gestalten wird. Der Begriff „Jazz“ wird bei mir sehr breit aufgestellt. Am spannendsten finde ich die Improvisation, denn da wird man mitgenommen auf eine Reise, auf der man sich tragen und treiben lassen kann und von der man mit unerwarteten Erlebnissen und Emotionen wieder zurückkommt“, sagt die Künstlerische Leiterin Viola Falb.

Internationale und heimische Größen der Szene

Das Jazz im Hof startet am Donnerstag, 22. August um 19.30 Uhr mit dem Auftritt des Trios Falb:Todorovski:Novák, bestehend aus Viola Falb (Saxophon), Milos Todorovski (Akkordeon) und Tomás Novák (Violine). Das Trio vereint ihre Liebe zur Kammermusik, Improvisation und Interpretation in einem einzigartigen Programm, das hauptsächlich aus Eigenkompositionen von Viola Falb besteht.

Im Anschluss übernimmt Golnar Shahyar, eine iranisch-kanadische Sängerin und Multiinstrumentalistin aus Teheran, das Mikro. Sie beeindruckt mit ihrer kraftvollen und emotional vielfältigen Stimme. Ihre Musik vereint Traditionen aus Westasien sowie Nordafrika mit zeitgenössischen Einflüssen aus Europa und Amerika. Gemeinsam mit Musikern aus der Improvisationsszene definiert sie stilistische Konzepte neu und überwindet sie. Das Musizieren ist auch ein politischer Akt.

Am zweiten Spieltag, am Freitag, 23. August um 19.30 Uhr präsentiert das Trio HAEZZ ein außergewöhnliches Konzert. Martin Eberle (Trompete), Štěpán Flagar (Saxophon) und Tobias Vedovelli (Bass) schaffen mit kunstvoll ineinander verwobenen Linien eine klangliche Symbiose, die lyrische Eindringlichkeit und groovebetonte Rasanz vereint. Die unkonventionelle Trioformation verzichtet auf traditionelle Harmonie- und Rhythmusinstrumente und zeigt dabei eine fokussierte und reduzierte Form des musikalischen Ausdrucks.

Danach wird das Projekt „Echo Boomer“ ab 21 Uhr das Publikum mit einer einzigartigen Fusion aus verschiedenen Musikrichtungen und individuellen Klangsprachen begeistern. Die Band, bestehend aus herausragenden Musikern wie Michal Wierzgoń, Philipp Jagschitz, Florian Sighartner, Clemens Sainitzer, Alois Eberl und Astrid Wiesinger, sprengt mit ihrem musikalischen Experimentiergeist die Grenzen des Genres und verspricht eine mitreißende Performance.

Am Samstag, 24. August beehrt der britische Pianist Django Bates um 19.30 Uhr die Stadt St. Pölten. Bates ist international als vielseitiger Künstler bekannt, der seit den 1980er Jahren in verschiedenen musikalischen Projekten aktiv ist. Darunter das britische Jazz-Quartett „First House“, die Big Band „Loose Tubes“ und Bill Brufords Earthworks. Zu Bates jüngsten Werken gehören das Trio-Album „The Study of Touch“ und „Saluting Sgt. Pepper“ mit der Frankfurt Radio Big Band. Bates' Solo-Klavierkonzerte zeigen seine lebenslange Beziehung zum Klavier und seine Leidenschaft für Live-Musik.

Ab 21 Uhr folgt mit Studio Dan der zweite Act des Abends. Studio Dan ist ein Ensemble, das Kammermusik, Jazzcombo, Rock und Experimentalelektronik kombiniert. 2005 beim JazzWerkstatt Wien Festival gegründet, hat sich die Gruppe zu einer genreübergreifenden Produktionsgemeinschaft entwickelt. Seither interpretiert sie zeitgenössische Musik mit einer einzigartigen Mischung aus Neuer Musik und Jazz.

Jazz für die ganze Familie

Am Sonntag, 25. August um 11 Uhr steht mit der „Transviertlerischen Eisenbahn“ ein besonderes Familienerlebnis auf dem Programm, wenn Lina Okarina und Lou Kartoni ihre musikalische Abenteuerreise mit den Kindern teilen. Lina will alle Töne, Klänge und Melodien der weiten Welt entdecken und herausfinden, was sich dazu anstellen lässt. Lou ist Sachen-Sucher und Erfinder, immer interessiert an allem, was raschelt, klebt oder glitzert. Beide sind neugierig, abenteuerlustig und stecken voller Ideen. An einem alten, aufgelassenen Bahnhof stolpern die zwei über Viola und ihren Gehilfen. Viola war einmal Lokführerin, doch ihre Lok ist alt, stumm und verrostet und fährt schon lange nicht mehr. Aber Viola weiß viele Geschichten zu erzählen. Lina und Lou beschließen gemeinsam mit den Kindern die alte Lok zu reparieren und umzubauen – zum ersten transviertlerischen Musik-Express. Das interaktive Programm lädt Kinder und Eltern ein, gemeinsam mit den beiden abenteuerlustigen Freunden auf eine kreative Reise durch Klänge und Melodien zu gehen.

Den Abschluss des Festivals bildet Jumping Jungle um 19 Uhr, ein junges Jazz- und Funkensemble aus Wien, bei dem die jungen Akteur:innen das Sagen haben und Musikauswahl sowie Arrangements selbst gestalten. Mit einem Streichorchester verstärkt, zeigt Jumping Jungle, wie gut sich Jazz, Improvisation und Klassik verbinden lassen. Ihr Programm verspricht viel Groove und lädt das Publikum ein, in eine einzigartige musikalische Welt einzutauchen. Vor dem Konzert zeigen die Musiker:innen in einem kleinen Workshop allen Interessierten ihre Instrumente.

Tickets jetzt im Vorverkauf erhältlich

Tickets unter www.close2fan.com sowie im Stadtmuseum und dem Sekretariat der Kulturabteilung (Prandtauerstraße 2) erhältlich.

Die Konzerte finden grundsätzlich im Innenhof des Stadtmuseums statt. Bei Schlechtwetter finden die Konzerte im Freiraum (Herzogenburger Straße 12) statt. Nähere Infos unter www.jazzimhofstpoelten.com

Die kunstsinnige Stadt 

Stärke gewinnt ein Zentrum nicht zuletzt aus kultureller „Soft-Power“. Dafür bildet der Masterplan stp*25|50 die städtische „Kulturstrategie 2030“ nicht nur ab, er vertieft und konkretisiert sie. (mehr dazu)
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