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Mehr Windkraft für die Hauptstadtregion

Die Windexperten der St. Pöltner Firmen ImWind und Benevento planen in zwei Projekten die bestehenden Windparks in Pottenbrunn um insgesamt drei Wind-kraftanlagen zu erweitern. Diese können genug saubere Energie liefern, um den gesamten privaten Gasverbrauch in St. Pölten zu ersetzen.

Eine Luftaufnahme des Windparks in Pottenbrunn. (Foto: Arman Kalteis)
Künftig sollen drei zusätzliche Windkraftanlagen die bestehenden Windparks in Pottenbrunn verstärken. (Foto: Arman Kalteis)

Als Antwort auf die aktuelle Energiekrise möchte St. Pölten, bereits jetzt Windhauptstadt Österreichs, ihren erfolgreichen Weg der eigenständigen Energieerzeugung aus Windkraft weiter ausbauen. Bisher decken 20 Windkraftanlagen auf St. Pöltner Gemeindegebiet fast den gesamten Stromverbrauch aller Haushalte der Stadt. Durch die drei neuen Windräder mit aktueller Anlagengröße würde die Stromausbeute nahezu verdoppelt werden. Damit würde so viel elektrische Energie zur Verfügung gestellt werden, um damit auch den gesamten privaten Erdgasverbrauch mittels Wärmepumpen zu ersetzen.

Energieversorgung mit eigenen Ressourcen stärken

„Seit einem Jahr spüren wir unsere Abhängigkeit von Energieimporten wieder besonders deutlich. St. Pölten versucht hier schon seit Jahrzehnten, bei der Energieversorgung möglichst unabhängig und krisensicher zu sein. Die Windkraft ist dabei ein entscheidendes Standbein“, so Bürgermeister Mag. Matthias Stadler. Und er erörtert: „Schon die zweite Windkraftanlage in Österreich wurde 1994 in St. Pölten errichtet. 1998 folgten dann die ersten fünf Windräder in Pottenbrunn, damals der größte Windpark Österreichs. Im Jahr 2000 erstellte dann die Stadt den „Windkataster“ um mögliche Potenzialflächen und Stadtentwicklungsaspekte in Einklang zu bringen. Diese weitsichtige Planung hat sich bezahlt gemacht: Insgesamt konnten bisher 20 Windkraftanlagen errichtet werden. Sie decken fast den gesamten Strombedarf von allen St. Pöltner Haushalten. Die drei neuen Windräder wären jetzt ein bedeutender Schritt, um unsere Eigenständigkeit bei der Energieversorgung mit eigenen Ressourcen weiter zu stärken!“

„Mit den drei neuen Windrädern der aktuellen Leistungsklasse könnten wir die Windstromproduktion in St. Pölten nahezu verdoppeln“, weiß der St. Pöltner Windkraftexperte und Geschäftsführer der Benevento GmbH, Stefan Hantsch: „Die drei Windräder erzeugen insgesamt 50 Millionen Kilowattstunden (kWh) pro Jahr. Damit hätten wir genug Strom, um mittels Wärmepumpen den gesamten privaten Erdgasverbrauch von St. Pölten zu ersetzen.“

Windkraft als Jobmotor

Georg Waldner, CEO der in Pottenbrunn ansässigen Firma ImWind weist auf den Arbeitsplatzeffekt der geplanten Projekte hin: „Vor genau 25 Jahren wurde mit den ersten fünf Windrädern in Pottenbrunn der Grundstein für unsere Firma gelegt. Heute sind wir einer der führenden Entwickler und Betreiber von Wind- und Photovoltaikparks in Österreich und liefern mit 140 Wind- und PV-Kraftwerken Strom für ca. 300.000 Haushalte. Windkraft ist dabei auch ein wichtiger Arbeitsplatzfaktor: An unseren Standorten Pottenbrunn und Wien beschäftigen wir rund 100 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in dieser Zukunftsbranche. Uns würde besonders freuen, wenn wir hier an unserem Gründungsort unser Engagement nochmals steigern könnten.“

Winrad korrektur 1 von 1Bei einer gemeinsamen Pressekonferenz präsentierten Bürgermeister Matthias Stadler, geschäftsführender Gesellschafter der Benevento GmbH Stefan Hantsch und CEO und Gesellschafter der ImWind Erneuerbare Energie GmbH Georg Waldner die Pläne für die Windkraftanlagen in Pottenbrunn. (Foto: Arman Kalteis)

Die Standorte

Die beiden Erweiterungsprojekte befinden sich im Bereich der bestehenden Windräder in Pottenbrunn: Das Projekt „Pottenbrunn V“, geplant von der Firma ImWind, umfasst eine Anlage in Verlängerung der ersten sieben Windräder am Hungerfeld und einer Anlage auf der Anhöhe zwischen Pottenbrunn und Maria Jeutendorf. Hier gibt es bestehende Windkraft-Widmungen, die nun genutzt werden sollen.

Das Projekt „Pottenbrunn VI“ wird von der Benevento GmbH gemeinsam mit der Firma ImWind in der bestehenden Windkraft-Vorrangzone hinter dem Grasberg entwickelt. Es handelt sich um eine Windkraftanlage, die zwischen den vier Windrädern von 2015 gebaut werden soll.

Bei beiden Projekten sollen Windräder der aktuellen Größenklasse zur Anwendung kommen: In Pottenbrunn V je eine Windkraftanlage mit 136m bzw. 172m Rotordurchmesser. Bei Pottenbrunn VI eine mit 172m Durchmesser. Die Turmhöhe liegt im Bereich von 166 bis 175m. Insgesamt können diese Windräder ca. 50 Mio. kWh Strom erzeugen.

Gemeinsam mit Nachbargemeinden

Die neuen Windräder sind zwar auf St. Pöltner Gemeindegebiet geplant, der Abstand zu den nächsten Siedlungen in den Nachbargemeinden Maria Jeutendorf, Kapelln und Herzogenburg ist aber nicht größer als zu denen in Pottenbrunn. Daher ist bei dem Projekt Pottenbrunn VI für die Widmung auch die Zustimmung der Nachbargemeinden notwendig. Stefan Hantsch: „Um die Bevölkerung auch der Nachbargemeinden einzubinden, suchen wir auch hier aktiv den Dialog. Bürgerinfoveranstaltungen sind im Laufen, bei denen wir hoffentlich alle Fragen beantworten können.“

Weiteres Vorgehen

Von den Projektwerbern ImWind und Benevento wurden in einer Vorprüfung alle relevanten Genehmigungsthemen positiv abgeklärt. Wenn die Nachbargemeinden im Frühjahr ihr O.K. geben, kann das Widmungsverfahren für die Anlage Pottenbrunn VI eingeleitet werden. Gleichzeitig werden für beide Projekte die Detailgutachten für die Einleitung der Genehmigungsverfahren (UVP oder einzelrechtliche Verfahren) erstellt. Die Inbetriebnahme ist frühestens 2027 geplant.


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„Wenden” bewältigt St. Pölten seit bald 2.000 Jahren. Im Hinblick auf die Klima-, Energie- und Mobilitätswende verbindet der Masterplan stp*25|50 klaren Fokus mit langfristiger Perspektive. (mehr dazu)
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