Im Beisein von Bürgermeister Matthias Stadler, Baudirektor Kurt Rameis, Kulturamtsleiter Thomas Karl und dem Leiter des Stadtmuseums Thomas Pulle sowie etwa 50 Angehörigen, Freunden und engagierten St. Pöltner Bürgerinnen und Bürgern verlas Martha Keil, die Direktorin des Instituts für jüdische Geschichte Österreichs, Texte zum Schicksal dieser Menschen. Bei jedem Stein entzündeten die Angehörigen ein Licht und legten für jedes Opfer eine weiße Rose nieder.
575 Angehörige der jüdischen Kultusgemeinde St. Pölten wurden im Holocaust ermordet, Männer, Frauen und Kinder. Aus Anlass des 30-jährigen Bestehens des in der ehemaligen Synagoge angesiedelten „Instituts für jüdische Geschichte Österreichs“ (Injoest) und als Zeichen des individuellen wie öffentlichen Gedenkens wurde nun damit begonnen, für diese Menschen Steine der Erinnerung zu setzen. Die 18x18 cm großen Messingplatten mit Namen, Geburtsdatum, Datum der Deportation und wo eruierbar Todesdatum werden im Gehsteig vor der letzten freiwilligen Wohnadresse eingelassen. Damit erhalten die Opfer, sicht- und wahrnehmbar im öffentlichen Raum der Landeshauptstadt Namen.
Die ersten zwölf Steine der Erinnerung für 28 ermordete St. Pöltnerinnen und St. Pöltner wurden nun am 4. Oktober von Angehörigen und Hinterbliebenen aus Österreich, der Schweiz, den USA, Großbritannien und Argentinien an acht Adressen der St. Pöltner Innenstadt gesetzt. Diese Zeremonie erfolgte in Zusammenarbeit mit den heutigen Hausbesitzern und -bewohnern. Die Steinsetzungen werden jährlich fortgesetzt. Ziel sind Steine der Erinnerung an allen etwa 60 St. Pöltner Wohnadressen von jüdischen NS-Opfern und weitere in allen Wohnorten des Einzugsgebiets der früheren Kultusgemeinde.
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