Gerade diese alten Archivalien sind besonders gut erhalten, weil früher keine Cellulose im Papier verarbeitet wurde. Neuere Zeitschriften „verwesen“ schneller und werden zur sicheren Aufbewahrung zusätzlich eingescannt und somit digital erfasst. Bei den älteren Dokumenten ist dies ebenfalls schon teilweise erledigt und besonders wichtige Urkunden werden laufend digitalisiert. Um das Archivieren der Originale über mehrere Jahrhunderte zu ermöglichen, werden die Raumtemperatur und die Luftfeuchtigkeit den Ansprüchen der Archivalien angepasst. Ein mildes Raumklima und geringe Luftfeuchtigkeit dienen zur Vorbeugung von Schimmelbildung und Verwitterung. Auch vor kleinen Schädlingen und zu viel Sonneneinstrahlung werden die Druckwerke besonders geschützt.
Das Gedächtnis der Stadt
In den Aufgabenbereich des Stadtarchives fallen unter anderem die Betreuung von BesucherInnen, das Bearbeiten von Archivanfragen sowie die Verwaltung des Archivbestands. Der Bestand des St. Pöltner Stadtarchives wird zum Teil auch für Ausstellungen herangezogen. So werden etwa zwei Handwerksbriefe demnächst in der Schallaburg ausgestellt. BesucherInnen können aber nicht nur bei externen Ausstellungen die Archivalien des St. Pöltner Stadtarchivs betrachten, sondern im hauseigenen Lesesaal Dokumente gegen Voranmeldung einsehen. Das älteste Dokument, welches im Stadtarchiv aufliegt, ist ein Dokument aus dem Jahre 1276. König Rudolf verleiht darin dem Hochstift Passau unter anderen Orten das Recht St. Pölten zu befestigen. „Unser Stadtarchiv ist mit dem Gedächtnis der Stadt zu vergleichen, Jahrhunderte an St. Pöltner und Niederösterreichischer Geschichte werden bei uns in Form von Büchern und anderen Medien gelagert“, erklärt Stadthistoriker Mag. Thomas Lösch.
Über vier Stockwerke erstrecken sich zahllose Archivregale, gefüllt mit Akten und Urkunden, die bis ins 15. Jahrhundert zurück reichen. Zum Bestand des Stadtarchives gehören außerdem unter anderem Fotos, Negative, Ansichtskarten, Grafiken, Plakate, Handwerksbriefe, Musiknoten, Stadtpläne, Landkarten, Filme, Videos, DVDs und Tonbänder. Ratsprotokolle berichten beispielsweise über diverse Ratssitzungen bis zurück ins 16. Jahrhundert.
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