Die Buchhandlung Schubert, ein Urgestein in St. Pölten, ein magischer Ort für alle Fans von guten Büchern und persönlicher Beratung, und dabei doch immer wieder für eine Überraschung gut, hat einen neuen Eigentümer: Den Kral-Verlag. Und damit ändert sich dann auch der Name in „Buchhandlung Kral St. Pölten“, wie die neue Geschäftsführerin, Elisabeth Ivancich, erklärt. „Uns war wichtig, alle Mitarbeiter übernehmen zu können, und mit ihnen gemeinsam, mit ihrem Erfahrungsschatz, behutsam eine zum Teil neue Richtung einschlagen zu dürfen“, erzählt sie.
Von der bis zum Beginn des 19. Jahrhunderts zurückreichenden Geschichte der Buchhandlung weiß Susanne Sandler zu berichten: "Das Unternehmen wurde bereits 1837 gegründet. Der Wiener Johann Nepomuk Passy erhielt vom Magistrat St. Pölten die Buchhandelskonzession. Die Firma befand sich damals im Haus Wienerstraße 39. 1853 wurde Johann Georg Sydy sein Gesellschafter. Dessen Name scheint noch immer im Firmenwortlaut auf. Als Alleinbesitzer verlegte Sydy die Buchhandlung in das Haus Wienerstraße 26 und verkaufte die Firma schließlich 1885 an den 1843 in Weimar geborenen Ludwig Schubert, meinen Urgroßvater."
Doch auch für die Zukunft ist man mit vielen neuen Ideen, die aber auch die Tradition bewahren sollen, gut gerüstet, wie Elisabeth Ivancich weiter ausführt: „Wir wollen auf jeden Fall zumindest einen Schwerpunkt auch stärker auf die Region legen, weil das natürlich gut zur Ausrichtung des Kral-Verlages passt. Insgesamt freuen wir uns sehr auf St. Pölten und die spannende Herausforderung, auf Tradition aufbauend etwas Neues erschaffen zu können.“ Die Buchhandlung wird also am gleichen Standort mit allen Mitarbeitern weitergeführt, und in Zukunft auch regelmäßig Lesungen veranstalten.
Denn auch weiterhin werden sich gedruckte Bücher in einer sich immer schneller verändernden und immer mehr digitalisierten Welt behaupten können, ist Susanne Sandler überzeugt: "Ich glaube nicht, dass das gedruckte Buch verschwinden wird. Außerdem leben Totgesagte bekanntlich länger. Mit dem Aufkommen des E-Books haben viele der sogenannten Experten den Untergang der Bücher vorausgesagt. Das ist nicht geschehen. Für den Erhalt von kleineren Verlagen und Buchhandlungen ist meiner Meinung nach die Buchpreisbindung von essenzieller Bedeutung, um nicht von den Branchengrößen vom Markt verdrängt zu werden."
Bereichung für die Innenstadt, und beste Beratung für alle Buchinteressierte
Persönliche Beratung, ein reicher Erfahrungsschatz, und das Wissen um die Vorlieben und Wünsche, sowohl der Stammkunden, als auch von neuen Buchinteressierten, bilden das Rückgrat einer gut sortierten Buchhandlung, wie auch Susanne Sandler ergänzt: "Mein Team versucht, durch Empfehlungen und intensive Beratung Kundenwünsche bestmöglich zu erfüllen. In unserer Buchhandlung spielt die persönliche Beziehung zum Kunden eine große Rolle. Buchaffine Leserinnen und Leser lieben das haptische Erlebnis, nehmen ein Buch gern in die Hand, blättern vor- und zurück. Viele mögen auch den Geruch der Bücher." Und all das wird von Elisabeth Ivancich und dem Kral-Verlag übernommen, behutsame erneuert, und mit frischem Wind und viel Elan weitergeführt.
In jedem Fall ist die geglückte Neu-Übernahme also eine Bereicherung für die St. Pöltner Innenstadt, ein schöner Beweis dafür, dass Altes und Neues einander beflügeln können!