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Der Gestaltungsbeirat nimmt die Arbeit auf

Mit der konstituierenden Sitzung im Dezember nahm der Gestaltungsbeirat für Baukultur auch schon seine Arbeit auf: Erste Projekte der Landeshauptstadt wurden bereits begutachtet.

Vier Personen vom Gestaltungsbeirat sowie der Stadtplaner und der Bürgermeister im Bürgermeisterzimmer. (Foto: Kalteis)
Der Gestaltungsbeirat mit DI Ernst Beneder, Dr. Friedmund Hueber, DI Olivia Schimek-Hickisch und DI Gerhard Lindner sowie Stadtplaner DI Jens de Buck und Bürgermeister Mag. Matthias Stadler begutachtete bereits erste Projekt für die Landeshauptstadt. (Foto: Kalteis)

Ein unabhängiges Sachverständigengremium wird ab sofort Empfehlungen für alle relevanten Bauobjekte im Stadtgebiet abgeben. Coronabedingt musste die geplante Konstituierung verschoben werden, nun konnten aber alle nötigen Schritte gesetzt werden, damit der Gestaltungsbeirat seiner Arbeit nachgehen kann. „Das Gremium soll nachhaltigen und funktionalen Städtebau ermöglichen, der dennoch unsere Identität als historisch relevante Stadt wahrt“, gibt Bürgermeister Mag. Matthias Stadler die Stoßrichtung vor.

Bereits in den letzten 12 Monaten wurden rund 50 Projekte von einem Schutzzonengremium nach ähnlichen Kriterien bewertet. Stadtplaner DI Jens de Buck sieht die Herausforderung an das neue Gremium folgendermaßen: „Es geht nicht allein um das Bewahren des Bestehenden und das Anpassen daran, sondern auch um das Zulassen von moderner zeitgemäßer, anspruchsvoller und Rücksicht nehmender Architektur im Stadtbild sowie den Anforderungen und Herausforderungen der Zeit entsprechende Stadtentwicklung und somit qualitätvollen Städtebau – für ein noch schöneres und lebenswerteres St. Pölten.“

Aufgaben und Kriterien

Die Aufgaben bestehen im Wesentlichen in der Auseinandersetzung mit den Themen Städtebau, Siedlungsplanung, Stadtgestaltung und der Begutachtung von Bauprojekten, welche für den Städtebau und das Orts- und Landschaftsbild von St. Pölten bedeutsam sind.

Das Beurteilungsgebiet umfasst die gesamte Stadt. Ausgenommen sind Bauvorhaben in den Flächenwidmungskategorien Bauland–Industriegebiet und Bauland–Betriebsgebiet.
Der Beirat hat bei Vorlage eines Bauvorhabens Aussagen über dessen städtebauliche und architektonische Qualität, die Verkehrslösung, die Funktionalität, die Grünraumgestaltung und die Nachhaltigkeit zu treffen.

Das Gremium

Der Gestaltungsbeirat für Baukultur ist ein unabhängiges Sachverständigengremium, das im Auftrag der Stadt St. Pölten agiert. Der Beirat hat eine beratende und unterstützende Funktion für die stadtplanerischen Amtssachverständigen, die zuständigen Behörden und die politischen Entscheidungsträger der Stadt. Viermal jährlich wird das Gremium aus drei Mitgliedern sowie einem Ersatzmitglied tagen. Die Ergebnisse werden regelmäßig der Öffentlichkeit präsentiert.

Der Gestaltungsbeirat setzt sich zusammen aus dem ehemaligen Vorsitzenden des Innsbrucker Gestaltungsbeirates DI Ernst Beneder, dem Universitätsprofessor Dr. Friedmund Hueber, der Architektin und Ziviltechnikerin DI Olivia Schimek-Hickisch aus Linz, sowie als Ersatzmitglied, Architekt DI Gerhard Lindner aus Baden.

Gerhard Lindner, ehemals Vorsitzender des Gestaltungsbeirates für Wohnbau in Niederösterreich hat bisher aktiv rund 300 Projekte und Bauten begleitet. Er hält etwa fest: „Dass die Stadtverwaltung als Unterstützung dieser Entwicklung einen Gestaltungsbeirat einrichtet, spricht dafür, dass sie die Verantwortung für das Gebaute, ob als Erbe oder als Teil der Zukunft, wichtig nimmt. Mit dieser Rolle übernimmt St. Pölten auch für manche Städte im Land eine Vorbildfunktion.“