Ein Team aus namhaften Wissenschaftler:innen erforscht gerade im Auftrag der Stadt die Zeit des Nationalsozialismus in St. Pölten. Da das Wissen aber nicht nur in den Archiven, sondern auch in vielen (Familien-)Geschichten schlummert, sollen im Zuge der Forschung auch die Bürger:innen bei sogenannten Erzähl-Cafés zu Wort kommen. Die Veranstaltung richtet sich sowohl an Zeitzeug:innen, die ihre Erinnerungen von damals erzählen können, als auch an Menschen, die aufmerksam Geschichten von Familienmitgliedern oder Bekannten bewahrt haben.
Anmelden zum ersten Erzähl-Café
Das erste Erzähl-Café findet am Freitag, dem 3. März um 15 Uhr im Stadtmuseum statt. Zu Beginn der Gesprächsrunde wird es eine kurze Einführung geben, bevor die Besucher:innen ihre Erinnerungen schildern. Natürlich, wie es sich für ein richtiges Café gehört, bei Kaffee und Kuchen. Die Veranstaltung wird durchgehend moderiert und die Gespräche für die wissenschaftliche Auswertung aufgezeichnet. Die Teilnehmer:innen sind eingeladen, auch Fotos oder andere Erinnerungsgegenstände mitzubringen. Um die Veranstaltung adäquat vorbereiten zu können, ist eine Anmeldung unter 02742/333 2606 unbedingt erforderlich.
„Es sind nicht nur die politischen Entwicklungen, sondern auch die Alltagsgeschichten der Menschen, die uns interessieren. Gerade in den Katastralgemeinden und dem Umland St. Pöltens gibt es vieles, das nicht in Archiven erhalten ist. So manches Wissen über Zeit des Nationalsozialismus hat sich aber in den Familien auch über Generationen bewahrt“, erklärt Historiker Thomas Lösch, der hofft, so manchen „Erinnerungs-Schatz“ für die Nachwelt bewahren zu können.
Wissenschaftliche Reihe erscheint
Die im Zuge der Gesprächsrunden gewonnenen Ergebnisse erscheinen in einer neuen wissenschaftlichen Reihe über NS-Zeit in St. Pölten, der erste Band wird nächstes Jahr erscheinen. Parallel dazu findet im St. Pöltner Stadtmuseum im Rahmen des Festivals Tangente St. Pölten (30.4.-6.10.2024) eine Ausstellung über die NS-Zeit im Gebiet St. Pölten statt.