In diesen Tagen begehen die rund 450 MitarbeiterInnen bei Egger Unterradlberg das 50-Jahr-Jubliäum ihres Spanplattenwerks. Die Feierlichkeiten werden aufgrund der aktuellen Situation erst im nächsten Jahr stattfinden.
Entwicklung zum internationalen Standort
Im Jahr 1969 begann in Niederösterreich der Bau des dritten Holzwerkstoffwerks des Tiroler Familienunternehmens Egger. Nur ein Jahr später konnte dort bereits die erste Spanplatte produziert werden. Mit dem dritten Standort der Egger Gruppe nach St. Johann in Tirol und Wörgl wollte Fritz Egger sen., Gründer des österreichischen Familienunternehmens, der steigenden Nachfrage nach Spanplatten in Süd- und Osteuropa nachkommen. „Es war damals schon klar, dass das Werk eine Verbindungsachse zur Donau schafft. Mit der Nähe zur Bahn und zum Rohstoff war der Erfolg des Standorts von Anfang an gesichert“, erklärt Peter Böhm, Werksleiter Verkauf des Standortes, die damalige Entscheidung zur Errichtung des Werks.
Das Werk wurde im September 1970 mit 60 Mitarbeitern in Betrieb genommen und produzierte täglich 160 m³ Spanplatten. Nach 50 Jahren beschäftigt Egger Unterradlberg bereits 450 Mitarbeiter. Sie gewährleisten die jährliche Produktion von 650.000 m³ Spanplatten bzw. 40 Mio. m² beschichtete Spanplatten und deren Export nach Süd- und Osteuropa sowie in den fernen Osten. Egger Unterradlberg beliefert insgesamt 70 Länder weltweit, darunter auch Länder in Übersee und Japan, per Bahn und Schiff. Damit ist der Standort in Unterradlberg, der sich über ein Gelände von 260.000 m² erstreckt, der internationalste Produktionsstandort für beschichtete Spanplatten der Egger Gruppe.
Investitionen am Standort
In den 50 Jahren seit der Gründung hat Egger kontinuierlich in das Werk investiert. Im Jahr 2000 wurde der Standort gar rundum modernisiert. Unterradlberg ist außerdem seit 2011 das gruppenweite Competence Center für die Erforschung und Entwicklung von Holzwerkstoffen, Bindemitteln und Fertigungsprozessen. 2018 wurden mehr als 20 Millionen Euro in ein knapp 23.000 m³ Plattenmaterial fassendes Hochregallager investiert. „Wir sind auch stolz, mit unseren Produktionsreststoffen und Holzresten aus Sägeindustrie, Entsorgung und Forst eines der größten Biomassekraftwerke Österreichs zu betreiben. Damit versorgen wir nicht nur unsere eigene Produktion und jene der Egger Brauerei und Radlberger Getränke, sondern auch umliegende Unternehmen mit Biostrom und -wärme“, sagt Reinhard Griessler, Werksleiter Technik & Produktion. Der Standort deckt 90 % seines gesamten Energiebedarfs mittels biogener Brennstoffe ab.
Neues Kundenforum mit Mitarbeiter-Restaurant
Im Jubiläumsjahr nahm Egger mit der Errichtung eines Kundenforums und eines Mitarbeiterrestaurants die jüngsten Investitionen in die Entwicklung des Werks in Unterradlberg vor. Im Forum erleben KundInnen und BesucherInnen die Egger-Produkte und Kollektionen sowie die Unternehmensphilosophie. Im neuen Mitarbeiterrestaurant können die MitarbeiterInnen nun gemeinsam gesund und frisch gekocht zu Mittag essen und sich austauschen. Für die Errichtung des neuen Gebäudes wurden Egger Holzwerkstoffe in der bereits bewährten und umweltfreundlichen Modul-Holzbauweise eingesetzt. Die Investitionskosten betrugen 5,8 Millionen. Euro.