Der Gender Pension Gap beträgt 40,09 Prozent (2023: 40,55 Prozent) oder 148 Tage weniger Pension. Der Equal Pension Day wird heuer zum 10. Mal vom Fachausschuss für Frauen des Österreichischen Städtebundes begangen. In dieser Zeit hat sich der Pensionsunterschied um nur 3,18 Prozent verkleinert. Damit hat es in diesen zehn Jahren kaum Entwicklung bei den Pensionsunterschieden gegeben. Männer erhalten derzeit im Durchschnitt monatlich 2.300 Euro brutto; Frauen 1.378 Euro brutto (Daten: Pensionsversicherungs-Jahresstatistik Dezember 2023, Berechnung: MA 23 - Wirtschaft, Arbeit und Statistik der Stadt Wien).
Gründe für die Pensionslücke
Die Ursache der großen Differenz hat viele Gründe. Unser Pensionssystem orientiert sich an der lebenslangen Vollzeitbeschäftigung ohne Erwerbsunterbrechung mit einem lebenslangen Durchrechnungszeitraum. Unterbrechungen durch Karenz und lange Teilzeitjahre werden nicht bzw. ungenügend berücksichtigt.
Eine kleine Abfederung ist die Inanspruchnahme des Pensionssplittings während der Karenzzeiten. Vielen Frauen (und Männern) fehlt dazu allerdings die Information. Der Pensionsunterschied führt vielfach dazu, dass Frauen besonders im Alter armutsgefährdet sind. Sie sind oftmals finanziell vom Partner abhängig und das hindert sie, ihr Leben selbstbestimmt zu gestalten.
Lösungsvorschläge und Aufklärungsarbeit
Um Pensionen von Frauen und Männern in Zukunft anzugleichen, müssen Einkommensgerechtigkeit und die Rahmenbedingungen für die Vereinbarkeit von Arbeit und Familie verbessert werden. Frauen können bei ihren Lebensentscheidungen einiges berücksichtigen, nämlich: Bezahlte Arbeit leisten und unbezahlte Arbeit abgeben, Vollzeit anstelle von Teilzeit arbeiten und ihren Berufswunsch nach Kriterien des Interesses und der Entlohnung richten.
Der Frauenausschuss des Österreichischen Städtebundes hat den Equal Pension Day im Jahr 2015 ins Leben gerufen. Er findet heuer zum 10. Mal statt, um auf die ungleichen Pensionen zwischen Männern und Frauen aufmerksam zu machen. Nach dem Motto „Schau auf dein Geld, JETZT“ leisten Städte österreichweit Aufklärungsarbeit: In Kooperation mit dem Frauenausschuss des Österreichischen Städtebundes, verteilten Mitglieder der Frauenplattform St. Pölten (eine Initiative des Büros für Diversität) Flyer und ein Vollzeit-/Teilzeit-Lineal mit genauen Bemessungsgrundlagen.