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Die Zauberformel für Städte lautet Verdichtung

Steigende Einwohner:innenzahlen sind ein Beleg für Lebensqualität und Standortvorzüge. In St. Pölten wird qualitativer Wohnraum geschaffen, um bei moderatem Wachstum sowohl neu zugezogenen als auch lang ansässigen Bürger:innen leistbaren Wohnraum bieten zu können. Kürzlich wurden die ersten Schlüssel des Wohnquartiers „Mühlbach-Ost“ übergeben.

Eines der ersten Vorzeigeprojekte in punc­to Verdichtung: Das neue Wohnquartier Mühlbach Ost. (Foto: Arman Kalteis)
Eines der ersten Vorzeigeprojekte in punc­to Verdichtung: Das neue Wohnquartier Mühlbach Ost. (Foto: Arman Kalteis)

Die dynamische Bauwirtschaft in St. Pölten ist vielen alteingesessenen St. Pöltner:innen ein Dorn im Auge. Kritisiert werden die hohen Baukräne und Baustellen, die in keiner Stadt ein schönes Bild abgeben. Doch wenn die Wohnprojekte erstmal fertiggestellt sind und die Baumaschinen weichen, entstehen neue Lebensräume, in denen viele Menschen ein neues Zuhause finden.

Bei einem Vorzeigeprojekt wurden Mitte April die ersten Schlüssel an die neuen Bewohnerinnen übergeben: Insgesamt zählt das Wohnquartier „Mühlbach Ost“ 260 neue Wohneinheiten mit modernster Ausstattung. Dabei wurden nicht nur einfach Wohnungen aus dem Boden gestampft, vielmehr ist hier eine durchdachte Wohnhaussiedlung entstanden, die den Bewohner:innen viele Möglichkeiten bietet: grüne Themenhöfe, Gemeinschaftsgärten, Spielbereiche am Wasser, ein Moblitätskonzept mit eigener Nextbike-Station und die naturnahe Umgebung am Mühlbach. Ein Angebot, das offenbar auch bei jungen Menschen gut ankommt, denn unter den neuen Bewohner:innen befinden sich auffällig viele junge Familien oder Pärchen.

Bürgermeister Matthias Stadler nutze bei der Schlüsselübergabe gleich die Gelegenheit, den neuen Bewohner:innen des Wohnquartiers Mühlbach Ost zu ihrem neuen Zuhause zu gratulieren. (Foto: Arman Kalteis)

Wachstum mit Hausverstand

Der Stadtverwaltung ist eines bewusst: Damit die Preise am Immobilienmarkt in St. Pölten leistbar bleiben, braucht es auch genügend Angebot an Wohnraum. Vergleicht man den Bevölkerungszuwachs der Landeshauptstädte von 2022 auf 2023, so zeigen die Daten der Statistik Austria, dass St. Pölten nach Eisenstadt und Wien auf dem dritten Platz liegt. Trotz der großen Nachfrage an Wohnungen hat St. Pölten im Gegensatz zu allen anderen Landeshauptstädten aber eines gemeistert: Während die Mietpreise in fast allen größeren Städten Österreichs im vergangenen Jahr um bis zu 11 Prozent gestiegen sind, verzeichnet St. Pölten laut einer Auswertung der Onlineplattform immowelt.at als einzige der untersuchten Städte eine Preissenkung bei den Mieten – um 1 Prozent.

Landeshauptstadt mit den günstigsten Mietpreisen

St. Pölten ist nach wie vor die Landeshauptstadt mit den günstigsten Mieten. Laut Stefan Haiderer vom städtischen Wohnservice ist diese Entwicklung vor allem auf zwei Faktoren zurückzuführen: „Zum einen haben wir es durch vorausschauende Wohnbaupolitik geschafft, einer Verknappung am Wohnungsmarkt vorzubeugen und somit nachfragegetriebene Preissteigerungen abzufedern. Zum anderen verfügt St. Pölten auch über ausreichend Bauland, das durch das städtische strategische Grundstücksmanagement verwaltet wird. Durch gezielte Erwerbe und Verkäufe kann die Stadt auch preisbildend wirken und kann somit einen positiven Einfluss auf die Grundstückspreise erzielen. Diese Faktoren wirken sich nicht nur direkt auf die Mieten im Neubau aus, sondern es profitieren auch Menschen, die bereits länger in St. Pölten leben.“

„Wir sind eine sehr junge Landeshauptstadt, die sich noch weiter entwickeln wird. Dabei ist es uns wichtig, dass unsere Stadt mit Weitsicht, moderat und nachhaltig wächst. In Anbetracht der Klimakrise ist es zum Beispiel wichtig die wertvollen Böden zu schützen, mit den Ressourcen verantwortungsvoll umzugehen und den vorhandenen Platz optimal zu nutzen. Daher setzen wir auf eine Verdichtung der Bebauung in den Bereichen, wo die Infrastruktur mit Straßen, Strom- und Wasserleitungen, Schulen und Kindergärten und öffentlicher Nahverkehr bereits vorhanden ist. Dadurch verhindert die Stadt eine Zersiedelung durch die Entstehung vieler Einfamilienhäuser, die insgesamt eine höhere Bodenversiegelung mit sich bringen würde. Außerdem findet man in St. Pölten qualitativen Wohnraum zu leistbaren Preisen, wie etwa beim neuen Wohnquartier Mühlbach Ost. Die Bewohner:innen dort sind ein bunter Querschnitt unserer Gesellschaft aus Jung und Alt“, so Bürgermeister Matthias Stadler.

Die innerstädtische Verdichtung würde auch dazu führen, dass kulturelle und gesellschaftliche Angebote einen stärkeren Zulauf finden, hält Stadler weiter fest.

Wohnraum allein reicht nicht

Im Gegensatz zu einer Bodenversiegelung am Stadtrand setzt St. Pölten auf eine Verdichtung im innerstädtischen Raum und einer Verbauung auf seit Jahren entsprechend gewidmeten Flächen. Dabei wird nicht nur mehr Wohnraum geschaffen, sondern auch die Umgebung aufgewertet. Ein Megaprojekt in diesem Bereich ist zum Beispiel die heuer beginnende Umgestaltung des Promenadenrings. Auch hier liegt der Fokus darauf, dass in zentraler Lage neue qualitative Lebensräume entstehen. Der neue Promenadenring soll für Bürger:innen, die in direkter Nähe wohnen oder die Innenstadt besuchen, ein Ort sein, der eine hohe Aufenthaltsqualität aufweist. 
St. Pölten steht am Anfang eines Transformationsprozesses. Mit der erfolgreichen Bewerbung zur Pionierstadt wurde der erste Schritt gesetzt. Die Landeshauptstadt entwickelt nun mit Expert:innen Konzepte, um eine Vorreiterrolle als „Klimaneutrale Stadt“ zu erlangen. Eine zentrale Verdichtung des Wohnbaus, die Vernetzung der Stadtteile für den Rad und Fußverkehr und ein Ausbau der öffentlichen Verkehrsmittel sind nur einige Maßnahmen, die die Landeshauptstadt umsetzen will, um ihre ambitionierten Ziele zu erreichen.

Die attraktive Wachstumsstadt

„Wenden” bewältigt St. Pölten seit bald 2.000 Jahren. Im Hinblick auf die Klima-, Energie- und Mobilitätswende verbindet der Masterplan stp*25|50 klaren Fokus mit langfristiger Perspektive. (mehr dazu)
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