Der älteste St. Pöltner und gleichzeitig älteste Mann Österreichs, Franz Wielander, ist am 1. April 2023 verstorben. In seinem langen Leben hat er viele historische Ereignisse miterlebt:
1914: Das Attentat auf Franz Ferdinand löst den ersten Weltkrieg aus, die Endurance bricht in Richtung Antarktis auf, im Grand Hotel Pittner wird das erste Kino in St. Pölten eröffnet… und Franz Wielander wird geboren. Er war zwei Jahre lang in Kriegsgefangenschaft in Sibirien. Von dort kehrte er stark abgemagert mit nur 44 kg Körpergewicht heim. Mit der Errichtung eines Eigenheimes für seine Familie ist es ihm gelungen, diese schmerzvolle Zeit zu überwinden.
Mit seiner Gattin Hermine, die 2017 verstarb, konnte Franz Wielander am 12. Oktober 2015 noch den 75. Hochzeitstag, die Kronjuwelenhochzeit, feiern. Bis zuletzt lebte er in seinem Eigenheim im Stadtteil St. Georgen, wo er von seinem Sohn und seiner Schwiegertochter liebevoll betreut wurde.
Der 109-jährige erledigte bis vor kurzem noch einige Dinge im Alltag selbstständig, mit Hilfe seines Sohnes und einer Gehhilfe ging er beispielsweise täglich von seinem Schlafzimmer in die Küche. Auch seinen Humor hatte sich der sechsfache Ururgroßvater in all den Jahren bewahrt, seine große Leidenschaft war es Witze zu erzählen.
„Mein herzliches Beileid gilt der Familie von Franz Wielander, die sich bis zuletzt liebevoll in seinem Haus in St. Georgen um ihn gekümmert hat. Im Jänner durfte ich ihm noch zu seinem 109. Geburtstag gratulieren, die Nachricht von seinem Tod hat mich tief getroffen. Aufgrund seines hohen Alters konnte ich viele Geburtstage mit ihm feiern, an die ich mich immer mit einem Lächeln zurückerinnern werde. Er war wahrhaftig ein St. Pöltner Urgestein – mach's gut, Franz", so Bürgermeister Matthias Stadler.