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St. Pölten wappnet sich

Was tun, wenn Russland den Gashahn abdreht? Was bedeutet das für die St. PöltnerInnen? Die Stadt ist in vielen Bereichen gut aufgestellt, für den Ernstfall ist aber auch ein „Notfallplan“ in Ausarbeitung.
Das Fernheizkraftwerk Nord. (Foto: Arman Kalteis)
Die St. Pöltner Fernwärme sorgt für Versorgungssicherheit. (Foto: Arman Kalteis)

Fernwärme: Hohe Versorgungsicherheit auch in Krisenzeiten

Für die KundInnen der St. Pöltner Fernwärme ist auch in dieser schwierigen Zeit, selbst dann noch, wenn die Gaslieferungen aus Russland für Österreich ausbleiben sollten, ein hohes Maß an Versorgungssicherheit gegeben. Der Primärenergieeinsatz der Fernwärme St. Pölten besteht zu ca. zwei Drittel aus Abwärme von der thermischen Abfallverwertungsanlage Dürnrohr, welche über eine 30 km lange Transportleitung in das Fernheizkraftwerk St. Pölten Nord befördert wird. Die restliche Wärmeenergieaufbringung erfolgt über eine hocheffiziente KWK-Anlage (Strom und Abwärmenutzung) mit Dampfturbine sowie in der Spitzenabdeckung mit Erdgas-Heißwasserkesseln.
Durch den hohen Anteil an Abwärme wird der Einsatz von Gas stetig reduziert und somit die Abhängigkeit von fossilen Energieträgern geringer.
„Bei Bedarf können wir aber auch bis zu 80 Prozent der Wärme aus Dürnrohr beziehen und es könnte Öl satt Gas zum Einsatz gebracht werden. Die Versorgung der FernwärmekundInnen ist somit in jedem Fall gesichert“, stellt Bürgermeister Matthias Stadler klar.
„Mit einer Investition von rund 8,3 Millionen Euro haben wir die Anlage in vielen Bereichen verbessert, unter anderem können wir nun die Restwärme im Abgas viel effizienter nutzen“, so der technische Leiter und Prokurist der Fernwärme St. Pölten, Anton Waxenegger.
„Damit ist jedenfalls die Versorgungssicherheit für die kommende Heizperiode gegeben. Die EVN beschäftigt sich aber auch mit der Errichtung eines Biomassewerkes, dessen Energie mittelfristig in das Fernwärmenetz eingespeist wird und dann ca. 12 Prozent des benötigten Wärmeaufkommens liefern soll“, ergänzt Herbert Bugl, Geschäftsführer der Fernwärme St. Pölten GmbH.

Ein Notfallplan für die Stadt

Bei der Preisgestaltung der Fernwärme hat die Stadt bereits die ersten Maßnahmen getroffen. Die kommende Preiserhöhung wurde mit 15 % gedeckelt und es wird eine Million Euro für eine sozial gestaffelte Förderung zur Verfügung gestellt.
„Hinsichtlich der Maßnahmen bei einer möglichen Energiekrise ist zunächst einmal die Bundesregierung gefordert. Mir ist es jedoch wichtig, für St. Pölten eine umfassende Bestandsaufnahme durchzuführen und eine maßgeschneiderte Strategie festzulegen, um für den Notfall gewappnet zu sein“, reagiert Bürgermeister Matthias Stadler in enger Absprache mit den zuständigen Fachleuten und ExpertInnen auf die aktuelle Situation.

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