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Im Bischofsgarten wohnten die Römer

Unter dem Bischofsgarten soll eine Parkgarage für die Innenstadt entstehen. Erste archäologische Erkundungen und Funde bestätigen die Vermutungen nach römischer Bebauung.

Sieben Personen vor der Grabungsstelle im Bischofsgarten. (Foto: Vorlaufer)
Stadtarchäologe Dr. Ronald Risy und Bürgermeister Mag. Matthias Stadler begutachteten gemeinsam mit Vertretern von Stadt und Diözese die ersten Erkenntnisse aus einer archäologischen Probeuntersuchung im Bischofsgarten. (Foto: Vorlaufer)

Stadt und Diözese haben bereits gemeinsam ein umfangreiches Konzept zur Neugestaltung des Dombezirkes präsentiert. Neben der Öffnung des Alumnatsgartens und der Übersiedelung der Stadtbücherei auf den Domplatz war auch die neue Parkgarage unter dem Bischofsgarten ein elementarer Bestandteil.

Nun wurde in Absprache mit dem Bundesdenkmalamt eine erste Fläche von Stadtarchäologe Dr. Ronald Risy und seinem Team untersucht. Die aktuellen Erkenntnisse bestätigen seine Vermutungen auf Basis der Grabungen im Bereich der Diözese und der Bezirkshauptmannschaft in der letzten Vergangenheit: „Sowohl westlich als auch östlich der projektierten Fläche kamen flächendeckend römische Baubefunde des municipium Aelium Cetium zu Tage: Wohnhäuser, zum Teil mit Fußbodenheizung und Wandmalerei ausgestattet, eine kleine Tempelanlage mit Versammlungsraum und Straßen. Daher ist auch hier mit römischer Bebauung zu rechnen“, so Risy.

Römerzeitliche Gebäude kamen aktuell zwar noch nicht zum Vorschein, allerdings zahlreiche andere Funde: Neben bisher elf Münzen vor allem ein römerzeitlicher reliefierter Stein mit der Darstellung von Weintrauben auf einer Ranke. „Ursprünglich Bestandteil eines Grabbaus. Dieser Stein war in der Nähe sekundär verbaut und wurde dann entsorgt. Außerdem kam noch ein gut erhaltener römischer Mühlstein zum Vorschein“, wie der Archäologe erklärt.

Spuren bis in die Neuzeit

Neben diesen Erkenntnissen aus der Römerzeit wurden auch Befundungen aus dem Mittelalter bis in die Neuzeit entdeckt. „Im Norden und auch Osten zeigten sich bei den bisherigen Grabungen Reste eines mittelalterlichen Grabens, der möglicherweise als Grenzgraben des Klosterareals zu interpretieren ist“, hält Dr. Ronald Risy fest. Außerdem konnten Reste eines spätmittelalterlichen Gebäudes an der Klostergasse festgestellt werden.

Im Westen wurde an der Nordseite ein Glashaus der barocken Gartengestaltung freigelegt.

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