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Auf die Straße gehen für die Gleichberechtigung

Juni ist Pride-Monat – Das Rathaus wird in dieser Zeit mit der Regenbogenfahne beflaggt, die zu Vielfalt und Gleichberechtigung aufruft. Am 18. Juni findet außerdem die „Pride Parade“ in St. Pölten statt, die vom Verein „St. Pride“ organisiert wird. 

Gruppenfoto einiger TeilnehmerInnen der St. Pride 2021 am Rathausplatz. (Foto: Konstantin Mikulitsch)
Bereits letztes Jahr durfte die Pride Parade in St. Pölten zahlreiche TeilnehmerInnen begrüßen. (Foto: Konstantin Mikulitsch)
Am Rathaus wird im Juni die Regenbogenfahne gehisst. (Foto: Martina Eigelsreiter)
Regenbogenfahne am Rathaus. (Foto: Martina Eigelsreiter)

Im Juni ist das Rathaus mit der Regenbogenfahne beflaggt, um auf die Situation von LGBTQIA+ Personen in Österreich und darüber hinaus aufmerksam zu machen.

Mit dem Gemeinderatsbeschluss vom 28. Juni 2021 hat sich die Stadt St. Pölten zum Freiheitsraum für LGBTQIA+ Personen erklärt. Damit wurde ein deutliches Zeichen für Respekt und (Welt-)Offenheit gesetzt: St. Pölten bekennt sich somit einerseits zu öffentlichen Maßnahmen zur Förderung und zum Schutz der Rechte von LGBTQIA+ Personen und anderseits zur ausdrücklichen Sanktionierung von Mechanismen der strukturellen Diskriminierung.

LGBTIQA+ steht für „Lesbian, gay, bisexual, transgender, intersex, queer, asexual plus“/ lesbische, schwule, bisexuelle, transgeschlechtliche/ transgender, intersexuelle, queere und asexuelle Menschen und plus nicht erwähnte Personen, die sich nicht in eine der oben genannten sexuellen Orientierungen oder Geschlechtsidentitäten einordnen.

 Vielfalt und Gleichberechtigung sollte selbstverständlich sein

„Es gibt bis heute noch Diskriminierungen im täglichen Leben, auch wenn sie nicht mehr so auffällig und häufig ist wie früher. In Österreich kann mir immer noch aufgrund meiner sexuellen Orientierung ein Lokal den Service verbieten, ohne dass ich dies rechtlich belangen kann. Gleiches gilt für den Wohnungsmarkt“, sagt Oskar Beneder, Gründungsmitglied des Vereins St. Pride.

Der Verein setzt sich gegen Diskriminierung und für mehr Gleichberechtigung von LGBTIQA+ Personen in Niederösterreich mit Schwerpunkt auf St. Pölten ein. Vereinsmitglied Erwin Rossmann ist froh, durch St. Pride eine queere Community in St. Pölten gefunden zu haben: „Nach meinem Coming Out letztes Jahr habe ich St. Pride recht schnell gefunden. Queere Leute fühlen sich oft allein und ausgestoßen, die Möglichkeit, sich mit anderen Menschen, die – in welcher Form auch immer – ebenfalls queer sind, zu treffen und auszutauschen, ist einfach toll.“

Parade mit politischem Schwerpunkt

„Bei der Pride geht es nicht nur darum, eine große Regenbogenparty zu schmeißen und die Community zu feiern, sondern auch um die Sichtbarkeit im öffentlichen Raum“, sagt Jenna Baumgartner.

Die St. Pöltner Parade hat einen politischen Schwerpunkt. So werden vor dem Landhaus politische Kundgebungen stattfinden. Aber auch das Feiern und die Freude an der Community werden am 18. Juni nicht zu kurz kommen. Ausklingen wird die Pride mit dem „Pride Village“ am St. Pöltner Rathausplatz, auf dem LGBTIQA+-Organisationen, wie etwa die AIDS Hilfe Wien und der Verein AGPRO mit Infoständen vertreten sind. Im Club*3 darf danach bei einem Queer Clubbing Event noch bis in die Morgenstunden gefeiert werden. Am 24. Juni gibt es die Möglichkeit HIV Testungen durchführen zu lassen.

Nähere Infos zu den Veranstaltungen von St. Pride sind unter www.stpride.at zu finden.

Diversität feiern

Vielfalt ist eine Bereicherung für jede Gesellschaft, ist Oskar Beneder überzeugt: „Diversität bedeutet Austausch und Auseinandersetzung mit verschiedensten Menschen und Charakteren. Dadurch kann man selbst stetig wachsen und sich weiterentwickeln. Genau das macht eine diverse Gesellschaft aus: Sie steht nicht still und entwickelt sich durch die vielen verschiedenen Blickwinkel immer weiter.“

Für Jenna Baumgartner ist auch wichtig, Menschen, die anders sind als man selbst, vorurteilsfrei und aufgeschlossen zu begegnen: „Diversität bedeutet für mich, jede Person so anzuerkennen, wie diese wahrgenommen werden möchte. Auch zu akzeptieren, dass sich das im Laufe der Zeit eventuell ändern kann. Und, dass kein Mensch aufgrund von Behinderung, Herkunft, Identität etc. ausgeschlossen wird. Aber auch, dass wir gegenseitig die kulturellen Hintergründe respektieren, ohne sie zu beschlagnahmen und zu verzerren.“

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