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Wenn Kinder ins Wasser fallen, geht es um Leben oder Tod

Immer mehr Kinder in Österreich erlernen das Schwimmen nicht und geraten dadurch oft in Lebensgefahr. Die Coronapandemie hat dazu geführt, dass Schwimmstunden und der Schwimmunterricht in den Volksschulen nicht stattfinden konnten. Um dieser negativen Entwicklung entgegenzuwirken, haben das Kuratorium für Verkehrssicherheit (KFV) und der Schwimmverein ESV St. Pölten eine Aktion ins Leben gerufen, die österreichweit zum ersten Mal angeboten wird.


Ein Mädchen, das an einem Selbstrettungsschwimmtraining teilnimmt, springt in ein Schwimmbecken.
Beim Selbstrettungsschwimmtraining erlernen Kinder erste lebensrettende Schwimmfähigkeiten. (Foto: Wolfgang Mayer)
Ein Mädchen, das an einem Selbstrettungsschwimmtraining teilnimmt, springt in ein Schwimmbecken.
Beim Selbstrettungsschwimmtraining erlernen Kinder erste lebensrettende Schwimmfähigkeiten. (Foto: Wolfgang Mayer)
Ein Mädchen, das an einem Selbstrettungsschwimmtraining teilnimmt, springt in ein Schwimmbecken.
Beim Selbstrettungsschwimmtraining erlernen Kinder erste lebensrettende Schwimmfähigkeiten. (Foto: Wolfgang Mayer)
Ein Mädchen, das an einem Selbstrettungsschwimmtraining teilnimmt, springt in ein Schwimmbecken.
Beim Selbstrettungsschwimmtraining erlernen Kinder erste lebensrettende Schwimmfähigkeiten. (Foto: Wolfgang Mayer)
Ein Mädchen, das an einem Selbstrettungsschwimmtraining teilnimmt, springt in ein Schwimmbecken.
Beim Selbstrettungsschwimmtraining erlernen Kinder erste lebensrettende Schwimmfähigkeiten. (Foto: Wolfgang Mayer)

Jedes Jahr ereignen sich in Österreich rund 5 tödliche Unfälle in Gewässern – ertrinken ist damit die zweithäufigste unfallbedingte Todesursache bei Kindern. Auch ein Blick auf die KFV-Schwimmstudie aus dem Jahr 2021 zeigt: „Es herrscht Handlungsbedarf, denn im Jahr 2021 konnten 132.000 Kinder im Alter von 5 bis 9 Jahren nicht schwimmen, weitere 51.000 schwimmen nur sehr unsicher. Mit Hilfe des kostenlosen Selbstrettungsschwimmkurses „WATER ADVENTURE“, initiiert vom KFV und ESV, sollen sich Kinder zwischen 7 und 9 Jahren erste Grundkompetenzen der Selbstrettung im Wasser aneignen“, so Dr. Johanna Trauner-Karner, Leiterin des Bereichs Sport- und Freizeitsicherheit im KFV.

St. Pölten übernimmt Vorreiterrolle

„Schwimmen zählt zu den gesündesten Sportarten, die man von Jung bis Alt betreiben kann. Voraussetzung dafür ist, dass man sich im Wasser sicher fühlt. Leider wird die Zahl jener Kinder, die das Schwimmen nicht mehr erlernen, immer größer. Umso erfreulicher ist die Initiative des Kuratoriums für Verkehrssicherheit gemeinsam mit dem Schwimmverein ESV St. Pölten. Ein großer Dank gebührt an dieser Stelle den qualifizierten Trainerinnen und Trainern der Schwimmschule des ESV St. Pölten. Wir sehen es als Aufgabe der Stadt, die entsprechende Infrastruktur bereitzustellen. Mit der Anschaffung der Traglufthalle im Citysplash St. Pölten im Herbst 2021 konnte eine wichtige Investition dafür getätigt werden“, so Bürgermeister Matthias Stadler.
Bereits im Sommer startet die nächste Schwerpunktaktion: gemeinsam mit der Stadt St. Pölten wird der Schwimmverein ESV St. Pölten Schwimmkurse in der Aquacity anbieten. Bei der ersten Aktion im Sommer 2021 erlernten durch diese Initiative 230 Kinder das Schwimmen. 

007 2022 04 25 KFVGestern am 25. April 2022 haben in der Aquacity St. Pölten die ersten Kinder ihr Selbstrettungsschwimmtraining erfolgreich abgeschlossen und ihre Urkunden von Helmi persönlich verliehen bekommen. (v.l.n.r) Mag. Rainer Kastner, Obmann und Schwimmlehrer des ESV St. Pölten, Landtagsabgeordnete Kathrin Schindele, ein junger Kurs-Absolvent, Dr. Johanna Trauner-Karner, Leiterin des Bereichs Sport- und Freizeitsicherheit im KFV. (Foto KFV/APA-Fotoservice/Juhasz)

Spielerisch für den Ernstfall im Wasser vorbereiten

Die Kursinhalte werden von spezialisierten Schwimmlehrenden vermittelt und reichen von der Wassergewöhnung bis hin zur Selbstrettung. Nach der Absolvierung des Kurses sollen sich Kinder bei einem Sturz ins Wasser eigenständig ans Ufer oder den Beckenrand retten und gut über Wasser halten können. Gerade durch die COVID-19 Pandemie ist in den letzten beiden Jahren eine stark verminderte Schwimmfrequenz und -kompetenz bei Kindern zu beobachten. Angesichts der entfallenen Schwimmkurse an Schulen und der hohen Kosten für Privatschwimmkurse, ist das Erlernen dieser Kompetenzen im Wasser für die Unfallprävention wichtiger denn je“, so Dr. Trauner-Karner.

Schwimmkompetenz in mehreren Stufen

Auch Nichtschwimmer*innen und Anfänger*innen profitieren von diesem Kurs, da in drei unterschiedlichen Schwierigkeitsgraden individuell auf die Schwimmkenntnisse der Kinder eingegangen werden kann. So steht beim Bronze-Level beispielsweise die Wassergewöhnung an erster Stelle, womit auch wasserscheue Kinder angesprochen und für Spaß im Wasser begeistert werden. „Spiel und Sport im Wasser sind nicht nur gesundheitsfördernd, sondern stärken auch koordinative und konditionelle Fähigkeiten und ermöglichen Kindern ein neues Bewegungsgefühl. Durch die Prävention von Ertrinkungsunfällen ist Schwimmen aber auch die einzige Sportart, die Leben retten kann“, wie Rainer Kastner, Obmann und Schwimmlehrer des ESV St. Pölten betont.

Weitere Selbstrettungsschwimmkurse im Sommer

Nach dem erfolgreichen Abschluss des Kurses und der Verleihung der Abzeichen an die ersten Absolventen folgen noch weitere Termine im Sommer für den kostenlosen Selbstrettungsschwimmkurs „WATER ADVENTURE“ in St. Pölten. Interessierte Eltern und Erziehungsberechtigte können sich unter www.wateradventure.kfv.at über das Angebot informieren und ihre Kinder zur Teilnahme anmelden.
„WATER ADVENTURE“ ist ein Kurs zum Erlernen einer Selbstrettungskompetenz und ersetzt keinen Schwimmkurs. Das KFV empfiehlt daher ebenso zusätzlich einen Schwimmkurs zu besuchen.

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