Zieht man eine Bilanz über das Betriebsjahr 2021, so ist dieses vor allem geprägt durch die Verlängerung der Betriebszeiten, steigende Fahrgastzahlen und durch den fortlaufenden Ausbau der Haltestellen.
LUP fährt auch am Abend
Mit Mai 2021 wurden die Betriebszeiten des LUP in den Abendstunden deutlich ausgeweitet. An Samstagen fährt der LUP nun um vier Stunden und an allen anderen Tagen um zwei Stunden länger. Von Montag bis Samstag sind die LUP-Busse jetzt bis ca. 22.30 Uhr und am Sonntag bis ca. 20.30 Uhr unterwegs. Damit stieg die Zahl der Jahreskilometer im Vorjahr von 2,27 Millionen auf 2,6 Millionen an. Dies bedeutet auch eine Steigerung der Kosten um 1,1 Mio. Euro.
Fahrgastzahlen steigen wieder
Nachdem 2020, also im ersten Corona-Jahr, die Fahrgastzahl um rund ein Drittel auf 3,05 Millionen zurückgegangen war, brachte das Jahr 2021 eine positive Trendwende. Es wurden insgesamt 3,42 Millionen Personen befördert, womit wieder ein Anstieg um rund 12 Prozent verzeichnet werden konnte.
Angebot hat seinen Preis
Der Förderbedarf beim Stadtbussystem dürfte 2021 nach ersten Schätzungen des VOR bei rund 5,2 Millionen Euro liegen und damit um rund 750.000 Euro höher als 2020 ausfallen. Dies liegt hauptsächlich an der Ausweitung der Betriebszeiten. Abzüglich der Förderungen durch Bund und Land wird sich der Finanzierungsbeitrag der Stadt 2021 nach einer Hochrechnung des VOR auf rund zwei Millionen Euro belaufen.
Ticketvorverkauf immer beliebter
Seit 2018 sind LUP-Tickets in den 22 Vorverkaufsstationen günstiger als im Bus. Ziel dieser Maßnahme ist eine Beschleunigung des LUP durch den reduzierten Ticketverkauf im Bus. Dies wird von den KundInnen in zunehmendem Maße auch angenommen. 2021 wurden im Vorverkauf Tickets im Wert über 480.000 Euro umgesetzt. Gegenüber den Vorjahren bedeutet dies eine deutliche Steigerung um 87.000 Euro, gegenüber 2018 liegt die Steigerung sogar bei 48 Prozent.
Haltestellenausbau wirde fortgesetzt
In die Qualitätsverbesserung der LUP-Haltestellen und in die Beschleunigung des Busverkehrs investierte die Stadt St. Pölten im Jahr 2021 rund 165.000 Euro. Um rund 100.000 Euro wurden Baumaßnahmen getätigt, welche zur Steigerung der Aufenthaltsqualität in den Haltestellen, zur Erhöhung der Sicherheit und zur Beschleunigung des LUP hinsichtlich der Fahrplanstabilität beitragen. Weitere 65.000 Euro wurden in den Ankauf von acht neuen attraktive investiert, von denen fünf bereits aufgestellt wurden. Die restlichen drei folgen 2022 nach Fertigstellung der baulichen Voraussetzungen. 2021 konnte auch die Zusammenarbeit mit der Firma GEWISTA auf neue Beine gestellt werden, wonach der Stadt pro Jahr nunmehr drei neue Wartehäuser zur Verfügung gestellt werden.
LUP-Zukunft ist in Planung
Kürzlich wurde das Schweizer Verkehrsplanungsbüro MRS mit Planungsaufgaben für die Weiterentwicklung des LUP beauftragt. Das Planungsbüro hat vor rund 20 Jahren das Stadtbussystem geplant und seither alle Entwicklungsschritte begleitet. Gemeinsam mit ExpertInnen der Stadt soll der LUP im Hinblick auf die Ausschreibung 2027 weiterentwickelt werden. Bürgermeister Matthias Stadler: „Die Stadt bleibt in ihrer Entwicklung nicht stehen und natürlich muss der LUP hier mitwachsen. Wir müssen den öffentlichen Verkehr schon für die kommende Dekade vorausdenken. Eine große Herausforderung stellt auch die Umstellung der Antriebstechnik dar. Der LUP soll ab 2027 weitgehend emissionsfrei unterwegs sein.“