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Spielformen der Kunst

Unter dem Titel "grenzen-los" präsentiert das Bildungshaus St. Hippolyt zwei Künstlerinnen, deren Arbeitsweisen verschiedener nicht sein könnten.
Foto: Marianne Puschner
Marianne Puschner "skywalk" - Foto: Marianne Puschner

Durch Renate Lohrmanns Werkgeschichte fließt ein Strom von purer Energie. Ihre anarchisch-archaischen Figuren und Figürchen strotzen vor Kraft, und mal mehr mal weniger ausgelebter Dynamik. Ihre Farbflächen pulsieren vor Wut oder Witz - das empfindend zu unterscheiden hängt nicht zuletzt von der Tagesverfassung des Betrachters, der Betrachterin ab.
In der aktuellen Ausstellung überraschen die Streifen und tänzelnden Weibchen in Leuchtfarben, die fern und phosphoreszierend auch an die ritualisierte Malerei an Höhlenwänden erinnern.
Vis à vis und als Kontrast der größer sich nicht denken lässt, näht Marianne Puschner mit der Maschine Garn auf Papier. Labyrinthisch in der Nahsicht und ästhetisch ausgewogen von Ferne, über- und durchziehen bunte Fadenmuster die weißen Gründe: Geheimnisvoll der Mechanismus dem der Faden folgt; die ihm zugrunde liegende Rhythmik. Eine Notenschrift von Zukunftsmusiken?
Erstaunlich wuchtig und sich mehr Renate Lohrmann nähernd dann die Teppiche Puschners in erdigen Farben und reduzierter Musterung.

Ein Tipp: Einmal im Bildungshaus St. Hippolyt, genießen Sie zum eben Gesehenen einen weiteren fruchtbaren Kontrast: Die 1981 von Rudolf Kolbitsch gestaltete Kapelle. Im Vorraum findet sich schon Friedrich Martin Seitz´ "Hl. Hippolyt" mit Leserolle von ausdrucksstarker Fragilität. In der Kapelle besticht, neben der allgemeinen Raumgestaltung, eine entzückende gotische Madonna mit Kind. Es durchzieht sie vom Scheitel zur Sohle ein Schwung der ihr eine ganz charmante Lebendigkeit verleiht.

Die Ausstellung ist bis Sonntag, 24. September zu sehen. Sie ist Montag bis Samstag von 8 bis 17 Uhr und sonntags 8-12 Uhr geöffnet.
(Sa. 29.07.17 – Mi. 23.08.17 geschlossen)
Die Kapelle im Bildungshaus ist frei zugänglich.

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