Als Sternenkinder werden verstorbene Kinder bezeichnet, insbesondere wenn sie vor, während oder bald nach der Geburt gestorben sind.
Seit dem Jahr 2000 werden am Hauptfriedhof St. Pölten Sternenkinder beigesetzt und Gedenkfeiern zu ihren Ehren abgehalten. Das Einzige was bislang fehlte, war die Möglichkeit für die Eltern, ihre Kinder direkt bei der Bestattung zu begleiten. Durch die unkomplizierte Unterstützung des Klinischen Instituts für Pathologie, der Bestattung und Diözese St. Pölten konnte die Grabstätte neugestaltet und um einen ökologischen Urnenbereich erweitert werden.
“Die neue Sternenkinder-Grabstätte soll für betroffene Familien ein Ort der Ruhe und des Trostes sein, ein Platz, an dem Schmerz und Erinnerung Raum finden. In St. Pölten wollen wir die Würde jedes Lebens, ob kurz oder lang, ehren und die Gemeinschaft in schweren Zeiten stärken. Möge dieser Ort Trost spenden und die Verbundenheit unserer Stadt in den dunkelsten Momenten des Lebens symbolisieren”, so Bürgermeister Matthias Stadler bei der Eröffnung.
„Auch in Niederösterreich hat sich in den letzten Jahren sehr viel getan: Grabstätten verschiedener Formen werden von den Landeskliniken, Pfarren und den städtischen Bestattungen gefördert“, betont Bundesrätin Sandra Böhmwalder in Vertretung von Landeshauptfrau Johanna Mikl-Leitner.
Das Team Sternenkind
Im Jänner 2022 gründeten Sabine Köllner (ehemalige Leitende Hebamme am UK St. Pölten) und Kerstin Böhm (Krankenhausseelsorge UK St. Pölten und Erwachsenenbildnerin mit Schwerpunkt Sternenkinder) eine interprofessionelle Arbeitsgruppe „Team Sternenkind“, die sich mehrmals im Jahr trifft. Parallel dazu fand die Gruppe „Leere Wiege“ eine Nachfolge in der diözesanen Arbeitsgruppe „Gute Hoffnung – jähes Ende“. Aus diesen beiden Gruppen entstanden Informationsunterlagen und Vernetzungstreffen inklusive Fortbildungen zu speziellen Themen über alle Kliniken Niederösterreichs zum fachlich engagierten interdisziplinären Austausch rund um dieses wichtige Thema.
„Die Sternenkinder bleiben in der Grabstätte am Friedhof West in St. Pölten, wo man sich von ihnen verabschieden und ihrer gedenken kann“, so Kerstin Böhm.
Im November findet die erste Bestattung im Beisein der betroffenen Eltern statt, die vom Leiter der Krankenhausseelsorge, Martin Hochedlinger und Kerstin Böhm geleitet wird.
Das Ziel ist es, betroffene Eltern nicht nur im Krankenzimmer mit Gesprächen und Ritualen zu begleiten, sondern auch mit diesem letzten Gang auf Erden mit ihren Kindern: An der neuen Grabstätte für Sternenkinder in St. Pölten.