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Tangente-Festival ist eröffnet

Mit einer festlichen Eröffnung in der Bühne im Hof und im Festivalzentrum sowie der Österreich-Premiere der Oper „Justice“ von Milo Rau hat das neue Festival für Gegenwartskultur begonnen. 

Am 30. April wurde die Tangente St. Pölten feierlich eröffnet. (Foto: Josef Vorlaufer)
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Über 250 spannende Veranstaltungen, überraschende Begegnungen und neue Perspektiven: Das bietet die Tangente St. Pölten von 30. April bis 6. Oktober 2024. Mit einem Festakt in der Bühne im Hof und im Festivalzentrum der Tangente wurde das neue Festival für Gegenwartskultur feierlich eröffnet. Die spanische Autorin Cristina Garcia Morales hielt die Eröffnungsrede. Im Jahr 2021 wurde sie von der Literaturzeitschrift Granta als eine der besten spanischsprachigen Schriftstellerinnen unter 35 Jahren ausgewählt. Ihre Werke wurden für Film, Theater und Fernsehen adaptiert und in ein Dutzend Sprachen übersetzt.

Danach fand im Festspielhaus St. Pölten die Österreich-Premiere der Oper „Justice“ mit dem Tonkünstler-Orchester Niederösterreich statt. Zuvor wurde zum Intro geladen, in dem Regisseur Milo Rau, Komponist Hèctor Parra, Librettist Fiston Mwanza Mujila, Musiker Serge Kakudji und Juristin und Menschenrechtsaktivistin Céline Tshizena über die Crowdfunding-Kampagne für die Opfer des Unfalls im Kongo informierten. Bisher konnten 13.526 Euro gesammelt werden, bis Ende Mai sollen 20.000 Euro zusammenkommen.

Verbindungen, die bestehen bleiben

„Die Tangente soll verschiedenen, auch widersprüchlichen Stimmen einen Raum bieten, in einen konstruktiven Austausch zu treten. Es geht darum, Unterschiede auszuhalten und sich nicht zurückzuziehen. Das Festival hat in der Stadt schon längst begonnen und wird, da bin ich zuversichtlich, über seine Laufzeit hinaus Impulse setzen“, sagte Tarun Kade, kuratorischer Leiter der Tangente, in seiner Einleitung zur Eröffnung.

Landeshauptfrau Johanna Mikl-Leitner betonte die großen Erwartungen an das Festival für Gegenwartskultur: „Unsere Landeshauptstadt hat sich zu einer pulsierenden, dynamischen und jungen Stadt entwickelt, in der man gerne lebt und arbeitet und wo Menschen aus Nah und Fern heute mehr als je zuvor gerne Kultur genießen. Mit der Kraft der Kultur wollen wir das Profil St. Pöltens als Kultur-Metropole im Herzen Europas weiter stärken. Mit der Ehemaligen Synagoge als Leitprojekt der Gedenkkultur und dem europaweit einmaligen KinderKunstLabor schaffen wir zudem bleibende Leuchttürme, die Strahlkraft über die Grenzen Niederösterreichs hinaus haben werden.“

St. Pöltens Bürgermeister Matthias Stadler sagte: „Als jüngste Landeshauptstadt werden wir uns bewusst als weltoffen und zukunftsorientiert, lebendig und vielfältig, nahbar und zeitgenössisch präsentieren. St. Pölten ist eine lebenswerte Stadt, die kulturell viel zu bieten hat und dieses Jahr überraschen möchte. Das Festival soll den Menschen dauerhaft „Lust auf mehr“ machen. Kultur in all ihren Facetten ist immer eng verknüpft mit der Lebens- und Standortqualität einer Stadt. Hier zu investieren, zahlt sich aus. Von der geschaffenen Infrastruktur und der neuen Dimension der Zusammenarbeit zwischen Stadt, Land und der Hauptstadtregion werden wir alle profitieren und das nicht nur im Jahr 2024, sondern weit darüber hinaus!“

Viel Programm im Festivalzentrum

Die Tangente ist ein internationales Festival mit lokaler Verwurzelung. Im Zentrum des Programms stehen drei Themen: Ökologie, Erinnerung und Demokratie. Diese werden aus dem Stadtgeschehen und seiner Geschichte heraus entwickelt. Die internationalen Gastspiele und lokalen Kooperationen finden an verschiedenen Spielorten der niederösterreichischen Landeshauptstadt statt, bestehende Institutionen werden genauso eingebunden, wie die Freie Szene. Kurzum: Die Tangente St. Pölten kann in dieser Form nur in St. Pölten stattfinden.

Mit dem TangenteStraßenfest am 4. Mai zeigt sich das Festivalzentrum von seiner umtriebigen Seite – der Eintritt ist frei. Ebenso frei zugänglich ist der Kunstparcours „The Way of the Water“, der entlang der Traisen und des Mühlbachs 24 künstlerische Positionen zeigt, die im Dialog mit dem Wasser entstanden sind. Weiters wird die „Alien Disko“ kuratiert von The Notwist zu sehen sein. Zum ersten Mal in Österreich ist „Freeway Dance“, ein außergewöhnliches Tanzprojekt der japanischen Choreografin Ayaka Nakama. Mit „Tipping Time“ findet eine hochkarätig besetzte Klimakonferenz für die Zivilgesellschaft, kuratiert von Globart in Zusammenarbeit mit Solektiv, im Sonnenpark statt. Und am 11. und 17. Mai wird die Uraufführung „Alfa Romeo und die elektrische Giulietta“ von Wunderbaum gefeiert. Im Mai/Juni folgt der zweite Schwerpunkt Erinnerung, die Demokratie im September/Oktober.

Das Herz der Tangente

Gleichzeitig mit dem Festival wird das Festivalzentrum eröffnet. Es gilt als „Herz der Tangente“ und wurde als Treffpunkt für die St. Pöltner:innen und die lokalen und internationalen Künstler:innen sowie als neuer kultureller Begegnungsort in der Stadt entworfen. In den vergangenen Monaten gestaltete das venezianische Architekturkollektiv Biennale Urbana (Andrea Curtoni, Giulia Mazzorin und Andrea DeLorenzo) gemeinsam mit zahlreichen lokalen Akteur:innen und Studierenden der New Design University St. Pölten, der TU-Wien sowie der Kunstuniversität Linz und fast ausschließlich durch Wiederverwendung von gebrauchten Materialen einen öffentlichen Co-Working-Space, einen Vermittlungsraum und vieles mehr.

Über die Tangente St. Pölten

Die Tangente St. Pölten bindet die gesamte Stadt und ihre Region mit ein. Zur Realisierung der Tangente St. Pölten haben sich das Land Niederösterreich und die Stadt St. Pölten auf eine gemeinsame Kooperation verständigt. Der gemeinsame öffentliche Auftritt und die Zusammenarbeit aller Kulturpartner:innen heben die öffentliche Wahrnehmung der Region und tragen damit zur nachhaltigen Weiterentwicklung der Hauptstadt-Region und des Landes bei.

Weitere Informationen zu den einzigartigen Events der Tangente St. Pölten gibt es unter: www.tangente-st-poelten.at.

Die kunstsinnige Stadt 

Stärke gewinnt ein Zentrum nicht zuletzt aus kultureller „Soft-Power“. Dafür bildet der Masterplan stp*25|50 die städtische „Kulturstrategie 2030“ nicht nur ab, er vertieft und konkretisiert sie. (mehr dazu)
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