Der ordnungsgemäße Betrieb der Freiwilligen Feuerwehren war schon vor der Energiekrise ohne ständige finanzielle Unterstützung der öffentlichen Hand nicht möglich, auch wenn die Feuerwehren sehr viele Eigenleistungen erbringen.
Die Energiepreise befinden sich derzeit auf Rekordniveau, gerade die Stromkosten machen den 14 Freiwilligen Feuerwehren im Stadtgebiet zu schaffen. Neue Lösungszugänge sind nun nötig. Erste Photovoltaik-Anlagen werden daher aus heutiger Sicht auf dem Dach der Stadtfeuerwehr, sowie auf weiteren großen Dächern der 14 Freiwilligen Feuerwehren errichtet. Dort ist der Stromverbrauch entsprechend hoch und gleichzeitig eine große Dachfläche vorhanden.
Weitere Anlagen sollen folgen
Welche und wie viele PV-Anlagen errichtet werden, wird gerade geprüft. Aus den vorläufigen Daten ergeben sich drei bis vier weitere Feuerwehrhäuser, die für ein derartiges Projekt in Frage kommen. „Dies ist aber erst der Startschuss der großen Photovoltaik-Offensive, die wir nun angehen wollen“, freut sich Bürgermeister Matthias Stadler. Eine Potentialanalyse ist derzeit im Laufen, ein entsprechender Antrag wird dem Gemeinderat im April vorgelegt.
Aktuell wurden bereits zahlreiche Maßnahmen zur Einsparung von Energiekosten getroffen, mit einer leichten Entspannung der Energiepreise ist aber frühestens in der zweiten Jahreshälfte 2023 zu rechnen. „Wir beobachten die Entwicklung am Energiemarkt sehr genau. Mitte des Jahres wird sich abschätzen lassen, wie hoch die Mehrkosten sein werden. Auf dieser Basis werden wir weitere Unterstützungsmaßnahmen setzen. Aber auch Bund und Land sind hier gefordert“, unterstreicht der Bürgermeister.
Hilfe zur richtigen Zeit
Dietmar Fahrafellner, Landesbranddirektor und Kommandant der Stadtfeuerwehr St. Pölten, unterstützt die Initiative des Magistrats: „Das Dach unserer Zentrale hat eine enorme Fläche und ist für eine Photovoltaikanlage daher bestens geeignet. Damit helfen wir der öffentlichen Hand mittel- und langfristig nicht nur Energiekosten sparen, sondern leisten auch einen enormen Beitrag zur Bekämpfung des Klimawandels.“
Für Brandrat Franz Klampfl, den Abschnittsfeuerwehrkommandanten St. Pölten-Stadt, ist die Photovoltaik-Offfensive eine nachhaltige Hilfe, die vom Bürgermeister im richtigen Augenblick kommt: „Die Feuerwehren müssen einen erheblichen Teil ihrer Betriebskosten aus der eigenen Tasche finanzieren. Das heißt, das Geld muss durch Spenden und Veranstaltungen erwirtschaftet werden. In Zeiten hoher Inflation sind Investitionen in alternative Energieversorgung ein wichtiger Schritt, der auch den Feuerwehren finanziell enorm nützen wird. Und zwar durch geringere Stromkosten.“