Basierend auf dem Feedback der ersten BürgerInnenbeteiligung Ende 2020 im Feuerwehrhaus Stattersdorf, werden nun vier verschiedene Planungsvarianten, wie die Ortseinfahrt Stattersdorf neugestaltet werden könnte, präsentiert.
Keine dieser Varianten, die durch das Planungsbüro Zieritz+Partner ZT GmbH aus St. Pölten erarbeitet wurden, konnten alle eingebrachten Wünsche auf einmal erfüllen. Manche Varianten tragen mehr zur Verkehrslösung bei als andere, andere Varianten haben dafür partiell bessere Lösungen.
Von den bereits in der Sondierungsphase verworfenen Planungsvarianten, weil z.B. die Verkehrslösung so viel Platz beansprucht hätte, der aber nicht zur Verfügung stand, ist hier exemplarisch Variante 5 angeführt.
Wünsche und Anmerkungen der Bevölkerung von Stattersdorf
- Forderung nach einer Umfahrung
- Ausfahrt Karl Maisel-Straße schwierig bis unmöglich
- Bestehende Spiegel beschlagen
- Kreisverkehr um die bestehende Insel
- Verlegung Schutzweg nach Süden
- Temporeduktion (zwischen St. Pölten und Stattersdorf bzw. 30 km/h in Stattersdorf)
- Geschwindigkeitsüberwachung mittels Radar/Section Control
- Eventuell Rechtsvorrang generell in Stattersdorf
- Überdachte, geschützte Bushaltestellen
- Beleuchtung Schutzweg
- Ampel Karl Maisel-Straße
- Beidseitiger Gehsteig Richtung Norden
- Gesicherte Radwegquerung/Schutzweg Lilienhof
- Parkverbote/Stellplätze markieren
- Linksabbieger L5101 Richtung Platz
- Durchgängiger Radweg Richtung Innenstadt St. Pölten
- LKW-Fahrverbot durch Stattersdorf
- Verengung der Fahrbahn zur Temporeduktion
- Parkplätze für Pizzeria
- Zigarettenautomat und Postkasten entfernen
- Markt wiederbeleben
- Alte Landstraße asphaltieren
Aufbauend auf diesen Rückmeldungen wurden die nachfolgenden, vier Planungsvarianten erarbeitet:
Legende: Je grüner, desto besser. Rot = Ausschließungsgrund - Quelle: Zieritz+Partner ZT GmbH 1
Es geht um die Lebensqualität in Ihrem Stadtteil, nutzen Sie daher die Gelegenheit, um sich persönlich einzubringen! Anliegen, Meinungen oder Verbesserungswünsche zu den Entwürfen können gerne mitgeteilt werden:
Schriftlich: Zieritz + Partner ZT GmbH, Europaplatz 7, 3100 St. Pölten – Stichwort: „Stattersdorf“
Online: office@zp-zt.at - Stichwort: „Stattersdorf“
Einsendeschluss für Anregungen ist der 30.07.2021. Außerdem kann der Wunsch geäußert werden, welche Variante der Favorit ist und was die ausschlaggebenden Gründe dafür sind. Einsendungen werden durch die VerkehrsexpertInnen der Firma Zieritz + Partner ZT GmbH geprüft und gegebenfalls eingearbeitet.
Variante 2.1.1 – Einbahn Dorfplatz
© Zieritz+Partner ZT GmbH 2
Was wäre geplant? Um den Dorfplatz wird ein Einbahnsystem geführt. Die L5101 wird leicht Richtung Osten verschwenkt.
Vorteile:
Eine übersichtliche Lösungsvariante, welche einen Verschwenk für die ein- und ausfahrenden Fahrzeuge vorsieht und dabei keinen Fremdgrund beansprucht. Die Verkehrssicherheit wird erhöht durch eine Gehsteigvorziehung und Sichtverbesserung nach Norden durch Verschiebung der L5101 in Richtung Osten, wodurch auch eine deutliche Verbesserung der Sichtweite und sowie der Einbindung der Manderla-Gasse erfolgt. Geringer Verlust an Grünflächen am Dorfplatz, welcher für allgemeine Nutzungszwecke erhalten bleibt. Im Vergleich eine kostengünstige Lösung und daher deutlich schneller und einfacher realisierbar.
Nachteile:
Die Ausfahrt aus der Karl-Maisel-Gasse und Manderla-Gasse wird geringfügig verbessert, zudem ist eine Reduktion der allgemeinen Geschwindigkeit in diesem Bereich nur gering erzielbar.
Variante 2.2.1. – Einbahn Karl-Maisel-Straße
© Zieritz+Partner ZT GmbH 3
Was wäre geplant? Im Vergleich zur Variante 2.1.1 würde die Karl-Maisel-Straße zusätzlich als Einbahnstraße Richtung Westen geführt werden, wodurch keine Ausfahrt von der Karl-Maisel-Straße mehr auf die Stattersdorfer Hauptstraße möglich ist, sondern nur noch eingefahren werden kann. Die Ausfahrt auf die Stattersdorfer Hauptstraße erfolgt nur mehr über den Hanuschplatz. Die restliche Planung ist identisch zu Variante 2.1.1.
Vorteile:
Eine übersichtliche Lösungsvariante, welche einen Verschwenk für die ein- und ausfahrenden Fahrzeuge vorsieht und dabei keinen Fremdgrund beansprucht. Die Verkehrssicherheit wird erhöht durch eine Gehsteigvorziehung und Sichtverbesserung nach Norden durch Verschiebung der L5101 in Richtung Osten, wodurch auch eine deutliche Verbesserung der Sichtweite und sowie der Einbindung der Manderla-Gasse erfolgt. Geringer Verlust an Grünflächen am Dorfplatz, welcher für allgemeine Nutzungszwecke erhalten bleibt. Im Vergleich eine kostengünstige Lösung und daher deutlich schneller und einfacher realisierbar.
Nachteile:
Die Ausfahrt aus der Karl-Maisel-Gasse wird unterbunden und aus der Manderla-Gasse geringfügig verbessert, zudem ist eine Reduktion der allgemeinen Geschwindigkeit in diesem Bereich nur kaum erzielbar.
Verworfene Variante 5 – Großer Kreisverkehr
© Zieritz+Partner ZT GmbH 4
Was wäre geplant? Vierarmiger Kreisverkehr mit einem richtlinien-konformen Durchmesser. Die Variante würde erheblich Fremdgrund beanspruchen, der nicht zur Verfügung steht. Die Planungsvariante wurde daher verworfen.
Vorteile:
Die Verkehrssicherheit würde durch diese Variante deutlich verbessert werden.
Nachteile:
Der Kreisverkehr lässt sich nur umsetzen, wenn Fremdgrund in erheblichem Ausmaß in der Karl-Maisel-Straße benutzt werden würde, was sich zudem negativ auf die Lebensqualität der hier Wohnenden auswirken könnte. Seitens des Grundeigentümers besteht keine Akzeptanz gegenüber derart großflächiger Grundabtretung. Diese Variante wurde daher verworfen.
Variante 6 – Begegnungszone am Dorfplatz
© Zieritz+Partner ZT GmbH 5
Was wäre geplant? Eine Begegnungszone am "Dorfplatz" würde realisiert werden, dafür bleibt die Hauptstraße L5101 unangetastet. Eine Ein- und Ausfahrt ist nur noch im nördlichen Bereich der Manderla-Gasse möglich. Eine Begegnungszone auf der Hauptstraße wurde aus fachlichen Gründen verworfen, da. z.B. zu wenig Fußgänger für eine Ausweisung unterwegs sind.
Vorteile:
Die Kreuzungsgeometrie würde durch diese Variante deutlich erleichtert werden, der Dorfplatz würde zudem deutlich größer werden.
Nachteile:
Viele der Bürgerwünsche würden in dieser Variante nicht erreicht werden. Auch das Ein- und Ausfahren in das/aus dem untergeordneten Straßennetz bleibt weiterhin schwierig, das Geschwindigkeitsniveau wird kaum gedrosselt.
Wie geht es weiter ?
Die Rückmeldungen werden anschließend ausgewertet und die Varianten nochmals geprüft sowie nach Maßgabe der zur Verfügung stehenden Mittel gegebenfalls überarbeitet. Auf Basis der Rückmeldungen der BürgerInnen wird anschließend das verfolgungswürdigste Projekt in der zweiten Jahreshälfte 2021 im „St. Pölten Konkret“ veröffentlicht.