Die tragenden Holzteile des Rathausturmes sind in die Jahre gekommen und eine Sanierung ist notwendig, damit der Turm begehbar bleibt. Die Fenster, Treppenaufgänge und Plattformen des Turmes werden saniert, aber auch die Fahnenaufhängung wird erneuert und in Zukunft elektrisch funktionieren.
„Diese Sanierung nimmt besonders viel Zeit in Anspruch, da alle Baustoffe händisch über eine schmale Treppe in den Turm hinaufgetragen werden müssen und der Baustellenabfall natürlich ebenfalls händisch hinuntertransportiert werden muss. Außerdem darf aufgrund des Denkmalschutzes für den Austausch einiger alter Holzelemente kein neues Holz verwendet werden, sondern nur gut erhaltenes Altholz. Wenn alles nach Plan läuft, sollte der Rathausturm noch Ende 2021 für die Bevölkerung und Touristen zugänglich gemacht werden können“, freut sich Bürgermeister Matthias Stadler über den Fortschritt des Projektes.
Über den Dächern der Innenstadt
Die einzigartige Lage und die relativ niedrige Bebauungshöhe in der Innenstadt ermöglichen vom Rathausturm einen wunderbaren Rundumblick über die Skyline der Landeshauptstadt St. Pölten und tief in das Voralpengebiet hinein. Die oberste Ebene des Turmes kann dann in nur wenigen Minuten vom Rathausplatz ausgehend erklommen werden. Der Zugang ist über das bestehende Stiegenhaus gewährleistet, welches in den Dachboden des Rathausgebäudes mündet. Bis in den zweiten Stock reicht der Lift, die höheren Stockwerke des Turmes können aufgrund der baulichen Gegebenheiten nur zu Fuß bewältigt werden.
Neue Seiten St. Pöltens entdecken
Der Aufstieg auf den Rathausturm ist nicht nur ein besonderes Erlebnis, sondern gibt den BesucherInnen auch die Gelegenheit neue Seiten St. Pöltens von oben zu entdecken, aus einem ganz anderen Blickwinkel als von den Straßen und Gassen der Innenstadt aus. Es sind auch Führungen in Kleingruppen geplant, bei denen man mehr zur Geschichte des Turmes und des Rathauses erfahren kann.
Foto: Arman Kalteis
Bundesdenkmalamt ist eingebunden
Bei der Planung der Sanierungsmaßnahmen wurde auch das Bundesdenkmalamt eingebunden. Eine bauhistorische Untersuchung ergab, dass die Balkendecke der Plattformen aus Eiche und die Treppenwangen aus Fichte errichtet und die Hölzer um 1670 geschlägert wurden. Sämtliche Vorgaben vom Bundesdenkmalamt wurden in der Planung berücksichtigt.
Die voraussichtlichen Kosten für die Sanierung liegen bei rund 445.000 Euro.