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Die Pensionslücke bei Frauen bleibt ein Problem

Der Equal Pension Day markiert jährlich jenen Tag, an dem Männer bereits so viel Pension bezogen haben, wie Frauen erst bis zum Jahresende erhalten werden. Im Jahr 2024 ist dies österreichweit der 6. August, in Niederösterreich der 4. August.

v.l.: Mag.a FH Olinda Albertoni (Leiterin Frauenhaus St. Pölten); Dr.in med. Ingeborg Haslhofer-Jünnemann, MMAS (Präsidentin SI Club St. Pölten Allegria); Stadträtin Mag.a Renate Gamsjäger (SPÖ-Bezirksfrauenkomitees St. Pölten); Julia Höllmüller (Büro für Diversität); Mariella Schlossnagl (Büro für Diversität); Mag.a Martina Eigelsreiter (Leiterin des Büros für Diversität); Barbara Seyrl (Leiterin Frauenprojekt fairwurzelt); Pädagogin und freie Schriftstellerin Dr.in Doris Kloimstein; Jutta Strobl (SI Club St. Pölten Allegria); Rita Olah, BA (Leiterin Frauenwohnheim St. Pölten); Magdalena Neuhauser, BA (Frauen- und Mädchenberatungsstelle Frauenzentrum St. Pölten) (Foto: Wolfgang Mayer)
Mitglieder der Frauenplattform St. Pölten (eine Initiative des Büros für Diversität) informierten mit Flyer und Lineal als Pensionsrechner am Donnerstag, 1. August am Herrenplatz, wie sich Teilzeitarbeit, Karenzzeiten und andere Lücken im Arbeitsleben auf die Pensionen von Frauen auswirken. (Foto: Wolfgang Mayer)

Der Gender Pension Gap beträgt 40,09 Prozent (2023: 40,55 Prozent) oder 148 Tage weniger Pension. Der Equal Pension Day wird heuer zum 10. Mal vom Fachausschuss für Frauen des Österreichischen Städtebundes begangen. In dieser Zeit hat sich der Pensionsunterschied um nur 3,18 Prozent verkleinert. Damit hat es in diesen zehn Jahren kaum Entwicklung bei den Pensionsunterschieden gegeben. Männer erhalten derzeit im Durchschnitt monatlich 2.300 Euro brutto; Frauen 1.378 Euro brutto (Daten: Pensionsversicherungs-Jahresstatistik Dezember 2023, Berechnung: MA 23 - Wirtschaft, Arbeit und Statistik der Stadt Wien).

Gründe für die Pensionslücke

Die Ursache der großen Differenz hat viele Gründe. Unser Pensionssystem orientiert sich an der lebenslangen Vollzeitbeschäftigung ohne Erwerbsunterbrechung mit einem lebenslangen Durchrechnungszeitraum. Unterbrechungen durch Karenz und lange Teilzeitjahre werden nicht bzw. ungenügend berücksichtigt.

Eine kleine Abfederung ist die Inanspruchnahme des Pensionssplittings während der Karenzzeiten. Vielen Frauen (und Männern) fehlt dazu allerdings die Information. Der Pensionsunterschied führt vielfach dazu, dass Frauen besonders im Alter armutsgefährdet sind. Sie sind oftmals finanziell vom Partner abhängig und das hindert sie, ihr Leben selbstbestimmt zu gestalten.

Lösungsvorschläge und Aufklärungsarbeit

Um Pensionen von Frauen und Männern in Zukunft anzugleichen, müssen Einkommensgerechtigkeit und die Rahmenbedingungen für die Vereinbarkeit von Arbeit und Familie verbessert werden. Frauen können bei ihren Lebensentscheidungen einiges berücksichtigen, nämlich: Bezahlte Arbeit leisten und unbezahlte Arbeit abgeben, Vollzeit anstelle von Teilzeit arbeiten und ihren Berufswunsch nach Kriterien des Interesses und der Entlohnung richten.

Der Frauenausschuss des Österreichischen Städtebundes hat den Equal Pension Day im Jahr 2015 ins Leben gerufen. Er findet heuer zum 10. Mal statt, um auf die ungleichen Pensionen zwischen Männern und Frauen aufmerksam zu machen. Nach dem Motto „Schau auf dein Geld, JETZT“ leisten Städte österreichweit Aufklärungsarbeit: In Kooperation mit dem Frauenausschuss des Österreichischen Städtebundes, verteilten Mitglieder der Frauenplattform St. Pölten (eine Initiative des Büros für Diversität) Flyer und ein Vollzeit-/Teilzeit-Lineal mit genauen Bemessungsgrundlagen.

Die gemeinsame Stadt

Die Qualität einer gemeinsamen, weil inklusiven Stadt ist ein Kernziel des Masterplans stp*25|50. (mehr dazu)