Zur Navigation Zum Inhalt
Galerist Karl Heinz Maringer prägt seit vielen Jahren die St. Pölten.Foto: Galerie Maringer
Eröffnung der Galerie Maringer 1977 am Riemerplatz.Fotos: Galerie Maringer
Galerist Karl Heinz Maringer prägt seit vielen Jahren die St. Pölten.Foto: Galerie Maringer
Vernissagen in der Galerie Maringer waren immer bestens besucht.
Galerist Karl Heinz Maringer prägt seit vielen Jahren die St. Pölten.Foto: Galerie Maringer
Paul Flora stellt in der Galerie Maringer aus.
Galerist Karl Heinz Maringer prägt seit vielen Jahren die St. Pölten.Foto: Galerie Maringer
Ernst Fuchs in der Galerie Maringer.
Galerist Karl Heinz Maringer prägt seit vielen Jahren die St. Pölten.Foto: Galerie Maringer
Alfred Hrdlicka stellte seine Skulpturen in der Galerie in der Schreinergasse aus.
Galerist Karl Heinz Maringer prägt seit vielen Jahren die St. Pölten.Foto: Galerie Maringer
Arnulf Rainer mit Eva und Karl Heinz Maringer.
Galerist Karl Heinz Maringer prägt seit vielen Jahren die St. Pölten.Foto: Galerie Maringer
Der ehemalige Wiener Bürgermeister Helmut Zilk besuchte die Galerie Maringer.
Galerist Karl Heinz Maringer prägt seit vielen Jahren die St. Pölten.Foto: Galerie Maringer
Hermann Nitsch stellt in der Galerie am Herrenplatz aus.
Galerist Karl Heinz Maringer prägt seit vielen Jahren die St. Pölten.Foto: Galerie Maringer
Hans Staudacher und Wolfgang Schüssel mit Karl Heinz Maringer.
Galerist Karl Heinz Maringer prägt seit vielen Jahren die St. Pölten.Foto: Galerie Maringer

Prägende Unternehmer-Persönlichkeiten der Stadt: Karl Heinz Maringer

Lesen Sie im dritten Teil der Stadtments über Mitglieder der Plattform St. Pölten als wegweisende Persönlichkeiten, über Menschen, die St. Pölten mitgestaltet haben zu einer liebens- und lebenswerten Hauptstadt Niederösterreichs. 

Menschen formen Orte; durch ihre Schaffenskraft, ihr Engagement, ihre Dienstleistung, ihre Ideen, auch durch ihren Besitz:  Die Immobilien von Hausbesitzern sind physische Substanz der Stadt. Die Angebote von Unternehmern schaffen Lebensqualität und Arbeitsplätze. Beider Engagement wirkt sich auf die Struktur und die Qualität des Zusammenlebens in der Kommune aus. 

Im Porträt: Karl Heinz Maringer

Dr. Karl Heinz Maringer, Jahrgang 1947, aufgewachsen in der Steiermark, studierter Betriebswirt und Wirtschaftspädagoge, kam am 1.1.1974 nach St. Pölten, zunächst in die Geschäftsführung von Jägerbau. 

Karl Heinz Maringer, warum gründet ein Baubetriebsberater eine Galerie?

Ich hatte immer schon einen Hang zur Selbstständigkeit und war an Kunst interessiert. 1976 ergriff ich die Initiative. Eine Galerie sperrte zu, für mich der ideale Start für die Eröffnung der Galerie Maringer am 16. März 1977 am Riemerplatz. Meine Co-Geschäftsführer bei Jäger-Bau betrachteten meine Aktivitäten mit einer gewissen Skepsis, aber Kunst war einfach immer ein Teil meines Lebens. 1981 wechselte ich dann von der Baufirma in den Lehrberuf und unterrichtete an der HBLA Betriebswirtschaft und Rechnungswesen.

Die Galerie Maringer hat St. Pölten neue Impulse gegeben. Wie ist Ihnen das gelungen?

Meine Vision war, moderne Kunst einem breiteren Publikum näher zu bringen. In St. Pölten bedeutete das viel Aufbauarbeit. Heute hat Kunst einen ganz anderen Stellenwert als vor 45 Jahren.

Sie waren ja auch der erste, der Grätzelfeste in der Innenstadt organisiert hat — mit hoher Qualität.

Ich hab gerne Leute um mich und Musik. Das hat sich angeboten. Wir sind ja vom Riemerplatz in die Schreinergasse übersiedelt, eine lebendige Gasse, mit lauter aktiven Einzelpersönlichkeiten aus dem Handel. So haben sich die Schreinergassenfeste entwickelt — und daraus dann die anderen Straßenfeste. Wir sind 2003 auf den Herrenplatz übersiedelt, haben mit dem Herrengassen-Herrenplatz-Fest weitergetan. Kommunikation ist mir wichtig. Und ein Fest ist auch Werbung.

Wie hat sich STP verändert, seit Sie die Galerie eröffnet haben?

St. Pölten ist viel dynamischer geworden. Es war ein Vorteil, dass der Geruch der Glanzstoff weggefallen ist. Auch dadurch hat sich das Image der Stadt verbessert. Die Kremser Gasse hat sich von Schuhstraße zur Brillen- und Handystraße entwickelt. Jetzt gibt's doch wieder Tischerl. Positiv ist natürlich, dass sich die Gastronomieszene stark ausgeweitet hat, die Schanigärten immer mehr werden. Als ich mit dem Dietmar Sierlinger 1989 das BB übernommen hab', waren wir Vorreiter eines In-Lokals – daneben gab es nur das Winzig und das Narrnkastl. 1980 bis 1990 sind die St. Pöltner immer nach Krems gefahren, weil "dort ist was los" — jetzt ist es umgekehrt. Vino, Schubert, Wellenstein, Cinema Paradiso, überhaupt alle Lokale am Rathausplatz – das ist sehr förderlich für die Stadt.
Das Ziel jedes Handelsunternehmen muss sein, die Verweildauer zu verlängern – das bringt Leben in die Stadt. Ich bin Musik-Fan — Musik trägt zur Belebung und Attraktivität bei.

Sie waren ja auch beim City-Club dabei, den ersten Bemühungen der Kaufmannschaft, gemeinsam zu agieren. Wie waren die Anfänge beim City Club?

Zunächst gab es die Weihnachtsbeleuchtung der Kaufmannschaft. Dann hat die Gemeinde die Beleuchtung übernommen. Der City-Club hat sich Mitte der 1980er-Jahre bemüht um Modernisierung und Attraktivierung der Innenstadt. Wir hatten bis zu 100 Mitglieder. Das Interesse ist dann wieder gesunken, die Mitgliederzahl runter auf 30. Mit Gründung der Plattform St. Pölten 2020 ist der City-Club mit mir in die Plattform integriert worden. 

Ab der Hauptstadtwerdung, ab den 1980er-Jahren, hat sich bei der Innenstadtwirtschaft also schon einiges getan.

Herbert Gotschim hat sich, wie gesagt, um die Weihnachtsbeleuchtung gekümmert. Franz König, Otto Korten und ich waren die Macher und haben uns immer etwas einfallen lassen. Zum Beispiel waren am Faschingsdienstag alle in der Innenstadt verkleidet. Wir waren aber zu klein, nur auf die Innenstadt konzentriert, die Filialbetriebe waren schwer zu gewinnen. 

Was fehlt Ihnen an St. Pölten, wohin soll’s gehen?

Ein modernes Museum fehlt, mir fehlt auch eine lebendigere Galerie- und Museumssituation in St. Pölten. Agglomeration bringt langfristig Erfolg — wo Tauben sind fliegen Tauben zu. Derzeit gibt es nur den Künstlerbund, das DOK NÖ und die Galerie Maringer. Der kulturelle Mix im Galeriebereich fehlt. Es gibt auch kein Antiquitätengeschäft mehr. Meine Vision ist eine lebendige Galerie- und Kunstszene, eine Szene, wie sie in der Gastronomie existiert. 

Und wie geht's mit der Galerie Maringer weiter?

Meine Tochter Maxi führt die Galerie weiter – das freut mich natürlich sehr. Sie hat jetzt noch eine volle Lehrverpflichtung als Volksschullehrerin, wird dann auf eine halbe wechseln. Maxi wird sicher gelingen, dass sie jüngeres Publikum in die Galerie bringt.