Als Wai Kei mit ihren Eltern und Geschwistern 1992 nach St. Pölten kam, war Hongkong noch ein britische Kolonie — und eine Demokratie. Aber es war schon klar, dass Hongkong fünf Jahre später von China übernommen würde. Schon 1989 hatten die Eltern von Wai Kei beschlossen auszuwandern — Auslöser war die Niederschlagung des Studentenbewegung in Peking. In St. Pölten hatten sie Freunde, die den neuen Mitbürgern halfen.
"St. Pölten ist lebenswert"
Wai Kei ist in St. Pölten zur Schule gegangen, hat im Gymnasium Josefstraße maturiert, ein Dolmetsch-Studium absolviert, an der FH einen Master für soziale Arbeit erworben. Sie arbeitete in der Flüchtlingshilfe der Diakonie und ist seit fünf Jahren bei der Kinder- und Jugendhilfe der Stadt St. Pölten beschäftigt. "St. Pölten ist eine lebenswerte Stadt mit vielen Kulturangeboten und Freizeitmöglichkeiten und viel Natur und hat genau die richtige Größe für mich", sagt die Mutter einer dreijährigen Tochter.
20 Jahre Boutique joannas
Für den Kalender der Vielfalt eingekleidet wurde Wai Kei von Johanna Haslinger. Die Ur-St. Pöltnerin feiert heuer das 20-Jahr-Jubiläum ihrer Boutique "joannas" in der Rathausgasse. "Ich wollte schon damals die Innenstadt beleben", sagt die Mutter dreier erwachsener Töchter — das ist ihr mit zahlreichen Modenschauen und mit ihrem Angebot an besonders schöner Kleidung auch gelungen.