Das Museum der Stadt St. Pölten kann auf eine ca. 100-jährige Geschichte zurückblicken und ist seit über 20 Jahren mit dem NÖ Museumsgütesiegel ausgezeichnet.
Einblicke in die Geschichte St. Pöltens
Die Ausstellung „Von Steinen und Beinen“ bietet einen Einblick in die wechselvolle Geschichte des Domplatzes von St. Pölten, der lange Zeit keiner war. Die zehn Jahre dauernden archäologischen Grabungen haben sensationelle Ergebnisse zutage gebracht. Über einem bisher völlig unbekannten römischen Verwaltungspalast aus dem 4. Jahrhundert n. Chr. entstand ein aus mehreren heute verschwundenen Gebäuden zusammengesetztes mittelalterliches Kirchenensemble, das diesen Ort jahrhundertelang prägte. Mit dem Einsatz modernster Möglichkeiten werden die alten Mauerreste wieder als ganze Gebäude sichtbar. Der hier gelegene mittelalterliche Friedhof mit mehr als 22.000 freigelegten Bestattungen erfuhr international große Beachtung. Präsentiert werden in der Ausstellung vom Stadtarchäologen Ronald Risy nicht nur Originalfunde vom Domplatz, sondern auch erstmals die aufsehenerregenden Resultate der naturwissenschaftlichen Untersuchungen, die einen tiefen Einblick in die Lebensbedingungen der St. Pöltner Bevölkerung zur damaligen Zeit geben. Zusätzlich werden die beiden ehemaligen Kirchen am Domplatz in 3D rekonstruiert und mittels Mixed Reality wieder erlebbar. Augmented-Reality-Brillen ermöglichen es zum ersten Mal, bei einem Rundgang im Freien im Spätmittelalter die ursprüngliche Größe der Leutkirche und der Andreaskapelle zu bestaunen und das Innere der Bauwerke zu erkunden.
„Blick in den Schatten – St. Pölten und der Nationalsozialismus“ ist eine groß angelegte Ausstellung seit 14. Juni 2024 im Stadtmuseum St. Pölten. Sie wirft einen Blick auf die Vorboten des Nationalsozialismus und weigert sich, einen Schlussstrich unter die Auseinandersetzung mit dieser menschenverachtenden Epoche zu ziehen. „Es gibt sicher angenehmere Themen, die im Stadtmuseum präsentiert werden könnten, aber es gibt wohl kaum ein wichtigeres Thema als eine profunde Auseinandersetzung mit der NS-Zeit, die bis in die heutige Zeit zu verspüren ist“, sagt Museumsleiter Thomas Pulle.
Neueröffnung 2007
Seit der Neueröffnung des Stadtmuseums am 17. November 2007 hat sich das Haus zu einem der kulturellen Anziehungspunkte in der wunderschönen Altstadt St. Pöltens entwickelt. Im Innenhof des Museums wurde zudem ein Glas-Stahl Lift situiert, der sich perfekt in die historische Gebäudestruktur des Karmeliterhofes einfügt. Das Stadtmuseum St. Pölten ist somit völlig barrierefrei zu besichtigen.
Auch der barocke Innenhof des Museums wurde neugestaltet und steht nun für diverse Veranstaltungen, wie Konzerten oder Lesungen zur Verfügung.
Vor allem mit seiner archäologischen Sammlung und seiner Jugendstil-Sammlung ist es dem Stadtmuseum in den letzten Jahrzehnten gelungen, internationale Bedeutung zu erlangen. Besondere Prunkstücke der archäologischen Sammlung, wie etwa der keltische Achsnagel aus Radlberg, wurden in den letzten Jahrzehnten immer wieder in internationalen Ausstellungen präsentiert.
Die Jugendstil-Abteilung ist ein weiteres – international – hoch geschätztes "Highlight" und hat in den letzten Jahren wesentlich zum nationalen wie internationalen Renommee des Museums beigetragen. Kunstwerke von Ferdinand Andri und Ernst Stöhr - beide gehörten zu den einflussreichsten Künstlern in den Anfangszeiten der Wiener Secession – wurden - neben Arbeiten von Charlotte Andri-Hampel und Joseph Maria Olbrich - in den vergangenen Jahren in vielen bedeutenden Ausstellungshäusern gezeigt.
Lage des Stadtmuseums
Das Stadtmuseum befindet sich inmitten des Rathausbezirks in den altehrwürdigen Gemäuern des ehemaligen Karmelitterinnenklosters. Durch die zentrale Lage ist es in wenigen Minuten vom Hauptbahnhof zu Fuß erreichbar. 2024 erwarten die Besucherinnen und Besucher zwei große Sonder-Ausstellungen sowie die Dauerausstellung zur Kunstform des Jugendstils.
Mehr Infos dazu
Adresse
Stadtmuseum St. Pölten Prandtauerstraße 2, 3100 St. Pölten
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